Kirchlicher Einkauf

„Wie fair kauft meine Kirche?“

Tipps für eine öko-faire Beschaffung in Kirchen und Gemeinden

Die Schöpfung zu bewahren und für Gerechtigkeit einzutreten, weltweit und vor der eigenen Tür, ist der Auftrag Gottes an uns Menschen. Christliche Gemeinden werden immer wieder daran gemessen, ob und wie sie diesen Auftrag mit Leben füllen. Der faire Handel und menschenrechtliche Verantwortung in Lieferketten haben sich dabei als wesentlicher Baustein etabliert. Mit unseren Vorschlägen möchten wir Ihre Gemeinde beim Engagement für mehr Gerechtigkeit unterstützen und Ihre Kreativität für ein öko-faires Gemeindeleben anregen.
Wie können wir selbst mit unserem Handeln zu einer gerechten Weltordnung beitragen und die Erde für die nächsten Generationen bewahren? Der Einkauf der Kirchen spielt hier eine wesentliche Rolle: Blumen als Kirchenschmuck, Kerzen für den Gottesdienst, Papier für das Gemeindeblatt und viele weitere Anschaffungen gehören zum Gemeindealltag. Oft werden diese Produkte über Jahre hinweg aus gewohnten Quellen beschafft, ohne dass die Einkaufenden sich über ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit im Klaren sind. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche ökologisch und sozial nachhaltige Alternativen.

Das öko-faire Gotteshaus

Weitere Tipps

Predigen Sie „nachhaltig“
An vielen Stellen in der Bibel ist der Bezug zur Nachhaltigkeit (Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung) zu finden. Die Webseite „Nachhaltig predigen“ bietet auf ökumenischer Grundlage Anregungen und Impulse, um die Bibeltexte eines Gottesdienstes in den globalen Zusammenhang nachhaltigen Lebens und Handelns einzuordnen. Informieren Sie sich darüber unter Nachhaltig-predigen.

Handeln Sie fair und kreativ
Bieten Sie nach dem Gottesdienst an einem Stand faire, ökologische oder regional hergestellte Produkte an. Oder verbinden Sie den Gottesdienst mit einem öko-fairen Frühstück. Auf diese Weise informieren Sie die Gemeindemitglieder über Ihre nachhaltigen Anliegen und die Bedeutung von öko-fairen Kriterien beim Einkauf. Dazu kann eine Poster-Ausstellung – z. B. die der Christlichen Initiative Romero – über die Hintergründe der globalen Arbeitsbedingungen informieren.

Verlieren Sie nicht den Mut
Für viele der genannten Bereiche gibt es bereits gute Beispiele, die Sie online nachlesen können. In anderen Bereichen ist noch jede Menge Vorreiter- und Pionier-Arbeit auf kirchlicher Ebene zu leisten.
Sprechen Sie Produzenten, Händler und Lieferanten, mit denen Sie zusammenarbeiten, gezielt auf Ihren Wunsch und Bedarf nach öko-fairen Kirchen-Produkten an. Suchen Sie einfach das Gespräch, oftmals sind die Reaktionen sehr positiv. Die Erfahrung hat gezeigt: Wenn wir als Einkaufende aktiv öko-faire Herstellungsprozesse einfordern, erreichen wir tatsächlich in vielen Fällen entscheidende und nachhaltige Veränderungen.
Viele Informationen finden Sie auf der Website Zukunft einkaufen. Auch bei der Aktion Faire Moschee finden Sie inspirierende Ideen und vielleicht auch engagierte Partner*innen für die Zusammenarbeit in Ihrer Kommune.

Lebensmittelverschwendung
„Eintüten statt wegwerfen!“ lautet der Text auf einer Aktionstüte, die etwa das Format einer Brötchentüte hat. Bei Gemeindefesten, Seminaren, Arbeitsbesprechungen und Freizeiten bleiben oft belegte Brote, Kuchen, Obst und Ähnliches übrig und es fehlt nur an geeignetem Einpackmaterial, damit Lebensmittel nicht in der Tonne landen, sondern mitgenommen werden.
Zu bestellen gibt es sie im Brot für die Welt Shop.

Tun Sie Gutes und reden Sie darüber
Machen Sie Ihre Erfolge und Erfahrungen publik und informieren Sie andere Gemeindemitglieder und Nachbargemeinden über Ihre Aktivitäten. Schreiben Sie z. B. einen Artikel für den Pfarrbrief oder für die Gemeindezeitung. Und auch über Ihre Gemeinde hinaus kann Ihr Engagement zum Nachmachen motivieren.

Foto: Maren Kuiter

Ich bin für Ihre Fragen da:

Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten, öffentliche Beschaffung
kamppeternoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-61