Kritischer Konsum
Einkauf & Verantwortung
Der Roundtable for Sustainable Palm Oil (RSPO) wurde gegründet, um den Anbau von Palmöl nachhaltiger zu gestalten. Mitglieder dieses Vereins sind NGOs, Unternehmen, die Palmöl anbauen, verarbeiten oder handeln und InvestorInnen. Es gibt vier verschiedene Arten der RSPO-Zertifizierung, die sich hauptsächlich durch die Art der Rückverfolgbarkeit (Massenbilanz, Zertifikathandel, etc.) unterscheiden. RSPO umfasst viele Kriterien zu Umwelt- und Sozialstandards (Verbot von GVO, Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen) und wird regelmäßig von unabhängigen Stellen kontrolliert, wobei die Qualität der Kontrollen oft kritisiert wird. Außerdem bekommt es wichtige Probleme beim Palmölanbau – Regenwaldabholzung und CO2-Ausstoß – nicht in den Griff. Angeprangert wird auch, dass das schwächste der vier Zertifikate – Green Palm – ein Etikettenschwindel ist.
Skala: = anspruchsvoll; = gut; = mittelmäßig; = unzureichend; = mangelhaft; = kein Fokus. Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2016/2017.
Die sozialen und ökologischen Kriterien entsprechen Mindestanforderungen. Im Jahr 2011 wurde RSPO von 256 Nichtregierungsorganisationen weltweit als Greenwashing und Etikettenschwindel abgelehnt. Die Kritik bezieht sich darauf, dass der sich immer weiter ausdehnende Palmölanbau gleichbedeutend mit riesigen Monokulturen, Brandrodungen des Regenwaldes sowie sozialen Konflikten um Land einhergeht. Kritisiert wird auch der mangelnde Einfluss von NROs. Obwohl es sich um eine Multi-Stakeholder-Initiative handelt, sind zivilgesellschaftliche Organisationen in der RSPO unterrepräsentiert und Gewerkschaften fehlen komplett.