„Seit dem Kurs kann ich bei der Arbeit unsere Rechte einfordern.“
Vilma Alvarado, Näherin und Gewerkschafterin
Im Maquila Regionalprogramm werden Textilarbeiterinnen geschult, sich für ihre Rechte einzusetzen. Machen Sie es möglich! Bitte wählen Sie in der Liste im Spendenformular das Spendenstichwort „Frauenrechte“ aus.
Die Bekleidungs- und Textilindustrie spielt in Mittelamerika eine wichtige Rolle: Etwa 400.000 Personen arbeiten in den Maquilas, die für den Weltmarkt produzieren – und werden systematisch ausgebeutet. Während die gezahlten Mindestlöhne nicht ausreichen, um grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen, sind die Arbeitsbedingungen durch hohe Unsicherheit und körperliche sowie gesundheitliche Belastung geprägt.
Zwar besteht durch nationale Gesetze und die Ratifizierung internationaler Normen ein rechtlicher Rahmen zum Schutz der Arbeiter*innen, aber diese Rechte werden selten eingehalten.
Deshalb ist es das Ziel der Projektpartner*innen sich auf regionaler Ebene zu vernetzen, denn um die Einhaltung der Arbeitsrechte in den Maquilas zu ermöglichen, ist ein Bündel von nationalen und regionalen Strategien notwendig.
Der regionale Ansatz soll am Ende mehr als die Summe der einzelnen Projekte bringen.
„Das Maquila Regionalprogramm fördert nicht nur Wissen über Arbeitsrechte, sondern bedeutet indirekt auch wirtschaftliche und moralische Unterstützung für die Arbeiter*innen. Die regionale Dimension der Aktivität erlaubt uns einen engen Austausch über unsere Realität und um eine gemeinsame Front und ein Gegengewicht gegen diese ungesunde Politik gegen Frauen zu bilden. Wir wollen Arbeit unter gesunden Bedingungen; ein Arbeitsklima, das nicht auf Kosten der Gesundheit der Arbeiter*innen geht.“
„Für ORMUSA ist das Programm von großer Bedeutung, weil dadurch viele Frauen in Arbeitsrechtsthemen weitergebildet werden können, aber auch um an eine Öffentlichkeit heranzukommen, die normalerweise schwieriger zu sensibilisieren ist. Wie zum Beispiel staatliche Dienstleister und Rechtsträger*innen, die die Einhaltung von Arbeitsrechten garantieren müssen, aber diese manchmal gar nicht richtig kennen oder einfach keine zielführenden Anstrengungen unternehmen. Außerdem ist es für uns sehr hilfreich, mit diesem Programm die Debatte auf regionaler Ebene um Gesundheit und Gewalt am Arbeitsplatz zu beleben.“
„Für mich persönlich hat das Programm sehr viel gebracht, weil ich seit dem Diplomkurs jetzt bei der Arbeit unsere Rechte einfordern kann. Das läuft recht erfolgreich und auch im Thema Gesundheit und Hygiene am Arbeitsplatz machen wir Fortschritte. Wir danken EMIH dafür, weil sie uns diese Möglichkeit gegeben haben zu lernen. Und jedes Mal lernen wir etwas neues von ihnen, diese Gruppe ist wirklich etwas besonderes. Es sind Frauen, die ihre Arbeit aus Überzeugung machen und viel Geduld mit uns haben.“
In Lateinamerika hat sich das sogenannte „Maquilasystem“ in Weltmarktfabriken – ausgehend von Mexiko – vor allem in Mittelamerika etabliert. Am stärksten sind die Maquilas in Nicaragua, Guatemala, El Salvador und Honduras in sogenannten Sonderwirtschaftszonen oder Freien Produktionszonen vertreten, wo jeweils einige zehntausend Beschäftigte in Montagebetrieben und Nähfabriken für Nordamerika, Westeuropa und teilweise sogar Ostasien arbeiten.
Die Löhne liegen in den mittelamerikanischen Ländern zwar nicht ganz so niedrig wie zum Beispiel in Bangladesch, sind aber durchaus wettbewerbsfähig. Außerdem gibt es neben dem zollfreien Zugang zum US-amerikanischen Markt noch den geografischen Vorteil gegenüber Asien aufgrund kurzer Transportwege und einem gut ausgebautem Straßennetz.
Das Maquilasystem hat einerseits zum Entstehen neuer Arbeitsplätze und gewisser Wirtschaftsentwicklung beigetragen, andererseits ähnlich wie in anderen Produktionsländern die sozialpolitische Problematik (zu) billiger Arbeitskräfte nicht gelöst. Die an den Staat abzuführenden Steuern und sonstigen Abgaben sind sehr gering, um möglichst hohe Investitionsanreize zu bieten.
In keinem der vier mittelamerikanischen Länder deckt der Mindestlohn die Lebenshaltungskosten für eine vierköpfige Familie. Nicht einmal die notwendigen Lebensmittel kann sich eine Arbeiter*in leisten.
(Die Zahlen sind der Untersuchung „Salarios de Maquila en Centro América 2018“ der Forschungsorganisation EIL-Equipo de Investigación Laboral entnommen.)
Dies ist ein konkretes Beispiel, was Ihre Spende unter dem Spendenzweck „Frauenrechte“ bewirken kann.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Kirsten Clodius
Referentin für Honduras, Nicaragua
clodius @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-18
Mit diesen Organisationen arbeiten wir zu Frauenrechten
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