Labels von A – Z

Wertschöpfung

Wo liegen die Probleme in der Lieferkette?

Die meisten Konsumgüter haben heute eine globale Geschichte: Sie werden an vielen unterschiedlichen Orten der Welt produziert und schließlich ganz woanders verkauft. Unter dem Deckmantel der Globalisierung werden vor allem die frühen Produktionsstufen in Billiglohnländer ausgelagert, um staatliche Arbeits- und Umweltschutzauflagen zu umgehen. Für Konsument*innen geschieht dies meist unsichtbar, ebenso unsichtbar bleiben die sozialen und ökologischen Probleme, die dabei entstehen. Diese treten zudem auch in späteren Stufen der Lieferkette, bei Transport, Handel und Konsum auf.

In der Grafik zeigen wir die wichtigsten Stufen der Lieferkette mit ihren typischen Problemstellen.

Die vier Symbole der Lieferkettenstufen kennzeichnen im LABEL-CHECK, auf welche Stufe(n) der Lieferkette das betreffende Label den Fokus legt.

Soziale Probleme: schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen,
z. B. durch sklavenähnliche Arbeitsbedingungen, fehlenden Arbeitsschutz, intransparente Lohnzahlungen

Ökologische Probleme: Einsatz von genmanipuliertem Saatgut und bestimmten Agrarchemikalien sowie Verschmutzung von Grundwasser

Soziale Probleme: Verbot von Gewerkschaften und Kollektivverhandlungen, geringe Löhne, Einschüchterungen, Arbeitsdruck, Diskriminierung und Belästigungen

Ökologische Probleme: Einsatz von Chemikalien (z. B. Färbe- und Bleichmittel); massiver fossiler Energieverbrauch und Emissionen

Soziale Probleme: Unfaire Handelspraktiken, Arbeitsverdichtung für Arbeiter*innen im Einzelhandel und im Logistikbereich, Prekarisierung der Arbeit durch Auslagerung an Subunternehmen, unverantwortliche Preispolitik des Handels

Ökologische Probleme: Energieverbrauch und Emissionen durch lange Transportwege, Kühlung und Einsatz von Chemikalien für Konservierung

Soziale Probleme: gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe, Greenwashing, Schnäppchenjagd, unsachgemäße Entsorgung von Produkten

Ökologische Probleme: Lebensmittelverschwendung und Verpackungsmüll, Wegwerfen von Kleidungsstücken, weil sie nicht mehr als modisch gelten, sowie der Export von (giftigem) Müll in andere Länder

Porträt von Sandra Dusch Silva

Ich bin für Ihre Fragen da:

Sandra Dusch Silva
Referentin für nachhaltige Lieferketten und Kleidung
duschnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 030 - 41723800