Klimagerechtigkeit

Earth Overshoot Day verdeutlicht globale Ungerechtigkeitsverhältnisse

Der Erdüberlastungstag zeigt die ökologischen Grenzen unseres Planeten auf. Insbesondere Industrienationen tragen die Verantwortung für Ressourcenknappheit und Klimakrise.

30. April 2020

Das Global Footprint Network hat den Earth Overshoot Day als globalen Aktionstag ins Leben gerufen. Es wird veranschaulicht, ab welchem Zeitpunkt im Jahr der globale Verbrauch nachwachsender Rohstoffe höher liegt als die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen. Auch der Ausstoß von Treibhausgasemissionen fließt in die Berechnung ein und zeigt, dass die globale Bevölkerung mehr Treibhausgase produziert, als Ökosysteme aufnehmen können.

2018 und 2019 fiel der Earth Overshoot Day auf den 29. Juli und zeigt damit analog auf, dass die Erdbevölkerung derzeit 1,75-mal mehr Ressourcen verbraucht, als jährlich nachwachsen. Schon seit Anfang der 1970er Jahre überschreitet der menschliche Bedarf an nachwachsenden Ressourcen die natürlichen Kapazitäten der Erde. Seitdem rückt der Erdüberlastungstag fast jährlich etwas früher ins Jahr.

Den Berechnungen zufolge, die das Global Footprint Network ursprünglich für 2020 getätigt hat, fiele der deutsche Erdüberlastungstag in diesem Jahr auf den 3. Mai. Wenn der globale Ressourcenverbrauch so groß wäre wie in Deutschland, dann wären schon jetzt die für das gesamte Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen verbraucht. Das Global Footprint Network weist jedoch darauf hin, dass die Maßnahmen, die weltweit zur Eindämmung des Coronavirus getroffen wurden, zur Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes beigetragen haben. Derzeit werden die Berechnungen angepasst und das aktualisierte Datum für den Earth Overshoot Day 2020 am 5. Juni bekannt gegeben.

Ungeachtet davon, bedarf es weiterhin großer Anstrengungen, den globalen Ressourcenverbrauch und Treibgasausstoß zu verringern. Die Verantwortung liegt hierbei größtenteils bei den Industrienationen. Während in den letzten Jahren das Datum des Erdüberlastungstages der meisten Industrieländer in der ersten Hälfte des Jahres lag, verbrauchen Menschen im globalen Süden durchschnittlich viel weniger Ressourcen. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass viele der Rohstoffe, die in Europa verbraucht werden, im globalen Süden gewonnen werden. So wird beispielsweise Regenwald für den Futtermittel- oder Palmölanbau gerodet.

Unter den Folgen der zunehmenden Ressourcenknappheit leiden jedoch meist nicht die Verursacher*innen, sondern Menschen, die besonders verwundbar sind. Den Berechnungen nach, fiele der Erdüberlastungstag beispielsweise in unserem Partnerland Nicaragua erst auf den 5. Dezember 2020. Doch schon heute leiden dort viele Menschen an den Folgen des Klimawandels und sehen ihre Lebensgrundlage bedroht.

Mit der #MoveTheDate-Kampagne mobilisiert das Global Footprint Netzwerk zu einem nachhaltigeren Lebensstil und zeigt Möglichkeiten auf, den weltweiten Ressourcenverbrauch zu minimieren.

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Foto: CIR/Miriam Instenberg

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Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
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