Crashkurs Rohstoffpolitik 2019

09:30 bis 14:00 Uhr / 24.06.2019 - 25.06.2019
Berlin

Der Crashkurs Rohstoffpolitik für politische Multiplikator*innen führt in Themen der Rohstoffpolitik und ihre sozialen und ökologischen Folgen ein. In diesem Jahr setzen wir die Kreislaufführung von Rohstoffen als Schwerpunkt. Die deutsche Industrie ist einer der weltweit größten Verbraucher von metallischen Rohstoffen. Auf Druck der Industrie bemühen sich die Bundesregierung und die EU, die „Versorgungssicherheit“ deutscher Unternehmen zu gewährleisten. Umwelt-, Sozial- und Entwicklungsanliegen spielen dabei oft eine untergeordnete Rolle, obwohl der Abbau von Rohstoffen häufig mit Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung einhergeht. Unser Verbrauch an metallischen und mineralischen Rohstoffen (Eisenerz, Aluminium, Kupfer, aber auch Spezialmetalle wie Lithium, Kobalt, Nickel oder Seltene Erden) sprengt jegliche ökologische und soziale Grenzen, die Kosten tragen aber vor allem Menschen im Globalen Süden, da dort viele Rohstoffe abgebaut werden.

Eine sozial-ökologische Transformation, die unser Wirtschaften in gemeinwohlorientierte Bahnen innerhalb ökologischer Grenzen lenkt, benötigt eine Rohstoffwende. Diese Rohstoffwende muss dabei vor allem die absolute Reduktion des Verbrauchs von Metallen und Mineralen in den Fokus nehmen, gleichzeitig aber auch Themen der globalen Gerechtigkeit nicht vernachlässigen. Eine stärkere Kreislaufführung der metallischen und mineralischen Rohstoffe ist unabdingbar.

Genau dies ist das Thema des diesjährigen Crashkurses: Konkrete, erste Schritte der Kreislaufwirtschaft ebenso wie die Vision einer Rohstoffwende, eines global gerechten Zusammenlebens. Nach einer Einführung in die sozialen und ökologischen Folgen des Rohstoffabbaus via Webinar geben wir am ersten Crashkurs-Tag einen Überblick über den Rohstoffverbrauch in Deutschland wie global: Welche Industrien verbrauchen welche Rohstoffe in welchem Maß? Anschließend diskutieren wir verschiedene Instrumente und Konzepte zur Reduktion des Rohstoffverbrauchs: Rohstoffschonung und –effizienz, nachhaltiges Produktdesign, Recycling. Nach einem differenzierten Blick auf Schrottexporte folgt eine umfassende Diskussion rund um die Rohstoffwende. Am zweiten Tag des Crashkurses lernen wir bei dem Besuch eines Recyclingunternehmens die technischen Möglichkeiten und Grenzen sowie wirtschaftlichen Herausforderungen des Geschäfts kennen.

Montag, 17.06.2019
Webinar: Rohstoffpolitik; soziale und ökologische Folgen des Rohstoffabbaus
18:00 Einführung Deutsche Rohstoffpolitik; Rohstoffgerechtigkeit (Michael Reckordt, AK Rohstoffe)
18:25 Soziale und ökologische Folgen des Rohstoffabbaus, Beispiel Peru (Constantin Bittner, Misereor)
18:50 Rückfragen
19:15 Ende Webinar

Montag, 24.06.2019
ab 9:30 Begrüßung, Vorstellungsrunde und Einführung ins Programm
10:15 Rohstoffverbrauch in Deutschland & Global (Merle Groneweg, PowerShift)
11:00 Pause
11:15 Ressourcenschonung und -effizienz (Jan Kosmol, Umweltbundesamt)
12:00 Nachhaltiges Produktdesign (Dr. Maike Hora, e-hoch-3)
12:45 Mittagessen
13:45 Kreislaufwirtschaft und Recycling (Verena Bax, NABU)
14:30 Export von Schrott – Auslagerung von Umwelt- und Sozialrisiken oder Chancen? (Elvis Acheampong)
15:15 Pause
15:30 Rohstoffwende (Michael Reckordt, AK Rohstoffe)
16:00 Konzepte zur Reduzierung unseres Rohstoffhungers, aus ökologischer und wissenschaftlicher Perspektive (Dr. Kristina Dietz, Glocon/FU Berlin; Lia Polotzek, BUND)
18:00 Abendessen (optional)

Dienstag, 25.06.2019
09:30 Besuch eines Recyclingunternehmens
11:30 Gespräch mit Vertreter*in des Unternehmens
13:00 Mittag und Feedback
14:00 Ende Crashkurs

Bewerbung und Anmeldung:
Der Crashkurs richtet sich gezielt an Mitarbeiter*innen, Mitglieder und Aktive aus politischen Parteien, Gewerkschaften und NGOs. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine kurze Bewerbung mit Angaben (s.u.). Diese sollte bis zum 14. Juni 2019 an jakob.kluchertnoSpam@power-shift.de geschickt werden.
Teilnahmebeitrag 20 € inkl. Verpflegung. Es soll nicht am Geld scheitern (bitte im Zweifel bei jakob.kluchertnoSpam@power-shift.de melden).

Angaben zur Bewerbung:
– Name, Adresse, Email, Telefon
– Motivation zur Crashkurs-Teilnahme; politische Erfahrung/Funktion oder politisches Engagement; Multiplikator*innenrolle (500-1000 Zeichen)
– Übernachtung benötigt? Sonstige Hinweise/Wünsche (bzgl. Ernährung , Logistik etc.)