Laut einer Studie der Plattform Shopify werden rund zwei Drittel der Deutschen am Black Friday teilnehmen und wollen dabei durchschnittlich 406 € ausgeben – Tendenz steigend. Neben dem Kauf von Elektronikprodukten (46 %) sind besonders auch Modeartikel, also Kleidung, Schuhe und Accessoires (44 %), bei den Schnäppchenjäger*innen beliebt.
Die reduzierten Preise sorgen dafür, dass Kund*innen viel mehr Produkte kaufen als sie eigentlich brauchen. Gerade bei Textilien lässt sich dieser generelle Trend feststellen, der am Black Friday seinen Höhepunkt feiert: von 2000 bis 2015 hat sich die Anzahl der globalen Kleidungskäufe verdoppelt – von etwa 50 Milliarden Kleidungsstücken auf mehr als 100 Milliarden. Gleichzeitig sank die Anzahl, wie oft ein Teil getragen wird: von 200 Mal in 2000 auf 163 Mal in 2015.
Und genau diesen Effekt des überflüssigen Konsums will der Black Friday erzielen: „Wir haben gesättigte Märkte in Deutschland. Da braucht man solche Anlässe, damit die Leute mehr kaufen“, sagte ein Marketing-Experte gegenüber n-tv.
Dabei macht die Kaufsucht uns blind für die katastrophalen Auswirkungen unseres Massenkonsums von Kleidung für Mensch und Umwelt:
Obwohl die Marketingkampagnen der großen Sportmarken immer wieder die Themen Fairplay und Respekt in den Vordergrund rücken, stellt auch die Sportartikelindustrie hier keine Ausnahme dar. So rühmt sich beispielsweise der Sportartikelgigant Nike damit, allen Sportler*innen die gleichen Chancen bieten zu wollen – das gilt jedoch nicht für die Näher*innen in den für das Unternehmen produzierenden Textilfabriken. Wie sonst kann es sein, dass gerade einmal 1% des Verkaufspreises eines der beliebten Trikots als Lohn an die Näher*innen geht? Eines Trikots, das für über 80 Euro die Läden verlässt.
Und wie kann es sein, dass Nike jährlich alleine 20 Millionen Euro in das Sponsoring von Christiano Ronaldo – eines einzigen Fußballers – stecken kann, die Näher*innen während der Corona-Pandemie aber völlig alleine gelassen werden? Laut Berechnungen der internationalen CCC aus dem Bericht „Un(ter)bezahlt in der Pandemie“ schulden Modemarken und Händler den Arbeiter*innen weltweit über 11,85 Milliarden US-Dollar für das erste Jahr der Pandemie von März 2020 bis März 2021. Nike ist eine davon.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Sandra Dusch Silva
Referentin für nachhaltige Lieferketten und Kleidung
dusch @ci-romero.de
Telefon: 030 – 41723800
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