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Global Organic Textile Standard (GOTS)

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
Global Organic Textile Standard (GOTS)

Über Global Organic Textile Standard (GOTS)

Der Global Organic Textile Standard ist ein Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. GOTS erfordert die Verwendung von unterschiedlichen Labels, je nach Material mit einem Mindestanteil an biologischem Material von bis zu 70 %. Siegel-Inhaberin ist die Global Standard gGmbH, die von einem Zusammenschluss verschiedener Organisationen gegründet wurde. Dazu gehören der IVN/Deutschlandgemeinsam mit der Soil Association (England), der Organic Trade Association (USA) und der Japan Organic Cotton Association (Japan).

Kategorie: Kleidung

Bewertung von Global Organic Textile Standard (GOTS)

GOTS weist gute ökologische Standards. Die Sozialstandards sind mittelmäßig. Existenzsichernde Löhne/Einkommen sowie Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen werden nicht aktiv gefördert. Für die glaubhafte Überprüfung der Einhaltung sozialer Kriterien ist eine stärkere Einbindung von lokalen Akteur*innen erforderlich. Auch eine größere Transparenz der Auditberichte, die bisher vertraulich behandelt werden, ist notwendig.

Soziales

Soziales
  • Es gibt Schulungen zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz.
  • Es werden keine verantwortungsvollen Einkaufspraktiken, keine Mindestpreise, Preisprämien oder Preisgarantien gefordert.
  • FPIC (freiwillige, vorherige, und informierte Einverständniserklärung) ist obligatorisch, es gibt Beschwerdemechanismen für Landrechtsfragen, die für die Betroffenen leicht zugänglich sind und von unabhängigen Dritten überwacht werden.
  • Der Standard enthält Kriterien für die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Praktiken, Vorfinanzierung, Prämien, Marktzugang und lokale Handelspraktiken für Kleinproduzent*innen und fördert die Umsetzung.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert ein Verbot von Chemikalien gemäß der Detoxverpflichtung auf verschiedenen Stufen der Lieferkette.
  • Der Standard fordert die nachhaltige Nutzung von Wasser. Es gibt Kontrollen, Aufzeichnungen, Ziele und Indikatoren, um den Wasserverbrauch zu minimieren. Dazu gehören, wenn möglich, Wasserrückführung und Wiederverwendung.
  • Der Standard fordert ein umfassendes Abfall- und Abwassermanagement, das auf Reduzierung, Wiederverwendung und Recycling basiert. Abfall und Abwasser werden so behandelt, dass negative Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit vermieden werden.
  • Der Standard schreibt Tiergerechtheitsmaßnahmen gemäß dem Prinzip der "Fünf Freiheiten" vor.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht in der Lieferkette angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Der Standard wird in einem öffentlichen Konsultationsverfahren unter Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen geregelt, aktualisiert und weiterentwickelt.
  • Zertifizierungs-/Prüfberichte sind nicht erhältlich.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Die Arbeitnehmer*innen werden als Teil des Prüfprozess obligatorisch vertraulich befragt, und externe Interessengruppen werden stets konsultiert.
  • Die gesamte Wertschöpfungskette des Endprodukts ist rückverfolgbar vom Anbau, über die Orte der Verarbeitung bis hin zum Verkauf.