Unternehmensverantwortung

Über 210.000 Unterzeichnende fordern ein starkes Lieferkettengesetz!

Initiative Lieferkettengesetz übergibt Petition vor dem Bundeskanzleramt in Berlin

8. Oktober 2025


Über 210.000 Menschen haben die Petition für den Erhalt eines starken Lieferkettengesetzes und der EU-Lieferkettenrichtlinie unterzeichnet und damit ein Zeichen für Menschenrechte und Umweltschutz gesetzt.

Die Bundesregierung darf diese zigtausenden Stimmen für Menschenrechte nicht länger überhören! Das haben die Initiative Lieferkettengesetz und ihre Mitgliedsorganisationen, darunter auch die CIR, am 8. Oktober 2025 in Berlin deutlich gemacht: Gemeinsam mit Gewerkschafter*innen und Wissenschaftler*innen aus Pakistan, Bangladesch und weiteren Ländern hat die Initiative die Petition heute vor dem Bundeskanzleramt übergeben.

Kanzler Merz war leider nicht persönlich, sondern nur als Pappmaché-Double vertreten. Entgegen genommen wurde die Petition von Bärbel Kofler, SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Foto: Initiative Lieferkettengesetz/Robert Diendorfer

Sofie Kreusch, Initiative Lieferkettengesetz, erklärt dazu: „Wer das Lieferkettengesetz schwächt, gefährdet Menschenrechte, Umwelt und faire Wettbewerbsbedingungen. Über 210.000 Menschen aus Deutschland und Gewerkschafter*innen aus dem Globalen Süden senden heute ein klares Signal an den Bundeskanzler: Statt Deregulierung braucht es jetzt eine Stärkung des Gesetzes – in Deutschland und Europa.

Das Lieferkettengesetz zählt zu den größten Errungenschaften der vergangenen Jahre im Einsatz für Menschenrechte sowie Klima- und Umweltschutz. Der Weg, den die Regierung Merz einschlägt, führt zurück in eine Zeit, in der in der Unternehmen bedenkenlos Profite über Menschenrechte und den Schutz unseres Planeten stellten. Deshalb werden wir weiter laut und kraftvoll für das Lieferkettengesetz einstehen!

Zum Hintergrund:

Das deutsche Lieferkettengesetz (Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, kurz LkSG) gilt seit Januar 2023 und verpflichtet große Unternehmen in Deutschland, Menschenrechte und einige ausgewählte Umweltstandards in ihren Lieferketten zu achten. Im Mai 2024 wurde die EU-Lieferkettenrichtlinie (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, kurz CSDDD) verabschiedet, die zum Teil weit über das LkSG hinausgeht und den Schutz von Menschen und Umwelt weiter verbessern würde. Der Bundeskanzler will das Gesetz und die Richtlinie abschwächen – obwohl das Lieferkettengesetz bereits Verbesserungen für Arbeiter*innen entlang globaler Lieferketten gebracht hat und zahlreiche Studien zeigen, dass die große Mehrheit der Unternehmen gut mit den Regelungen zurechtkommt.

Der Gesetzentwurf zur Änderung des LkSG wird in den kommenden Wochen in den Bundestag eingebracht. Auf EU-Ebene wird momentan der sogenannte Omnibus-Vorschlag diskutiert, der massive Abschwächungen der CSDDD vorsieht. Eine richtungsweisende Abstimmung des Rechtausschusses des EU-Parlaments ist für den 13. Oktober vorgesehen.

Ansprechpartner_Dominik_Gross

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
grossnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-43