Hauptsitz: Erkrath
Geschäftsführung: Raik Schönfeld, Dr. Bertram Böhringer
Mitarbeiter*innen: Weltweit: 190
Unternehmensumsatz: Unbekannt
Produktionsländer: Deutschland (weitere Länder sind unbekannt)
Produzierte/vertriebene Marken: SARATOGA®, SARATECH®
Das Unternehmen Blücher GmbH hat seinen Hauptsitz in Erkrath und bezeichnet sich als mittelständisches Unternehmen in Familienbesitz. Es ist spezialisiert auf die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von ganzheitlichen Schutzsystemen für Zivilschutz, Militär und Polizei. Laut Webseite ist der Produktionsstandort in Premnitz (Brandenburg). Weitere Produktionsstandorte sind nicht veröffentlicht.
1. Transparenz
Wie bereits bei der letzten Befragung, hat Blücher GmbH per E-Mail ohne weitere Begründung mitgeteilt, dass das Unternehmen den Fragebogen nicht beantwortet. Das Unternehmen hat weder mitgeteilt, ob ein Verhaltenskodex vorliegt, noch ist ein solcher auf der Homepage verfügbar. Es sind keine ausreichenden Angaben zu Vertriebsstruktur und Umsatz im Internet vorhanden. Vage Angaben sind zu Produktionsstätten und Unternehmensstruktur zu finden. Das Unternehmen ist somit wenig transparent im Hinblick auf Umsätze, Unternehmensstruktur, Zulieferketten, Produktionsländer, Sozialstandards und CSR.
2. Belieferung der öffentlichen Hand
Aufgrund der verfügbaren Informationen auf der firmeneigenen Homepage ist anzunehmen, dass der Anteil der Belieferung der öffentlichen Hand am Gesamtumsatz als wichtig einzustufen ist. Es ist jedoch nicht erkennbar, inwiefern der öffentlichen Hand Nachweise über die Einhaltung sozialer Standards erbracht werden müssen.
3. Struktur der Lieferkette
Ebenso sind über die Struktur der Lieferkette nur vage Angaben zu finden, so ist beispielsweise folgender Satz auf der Homepage des Unternehmens zu lesen: „Unsere wesentlichen Vorteile gegenüber dem Wettbewerb sind die Beherrschung der kompletten Wertschöpfungskette: vom Rohstoff über die Zwischenmaterialien, das Design und die Herstellung der Endprodukte bis hin zur Systemlösung“. Diese Aussage macht deutlich, dass es dem Unternehmen vor allem um Qualitätstandards und nicht um Sozialstandards in der Produktion geht.
4. Verhaltenskodex
Auf der firmeneigenen Homepage findet sich kein Hinweis auf einen allgemein zugänglichen Verhaltenskodex. Somit ist anzunehmen, dass sich das Unternehmen mit keinem öffentlichen Dokument zu internationalen Arbeits- und Sozialstandards in der Zulieferkette verpflichtet.
4.1 Kodexumsetzung
Blücher GmbH hat nicht öffentlich dokumentiert, inwiefern die ILO-Kernarbeitsnormen effektiv implementiert werden und inwieweit es Vorgaben gibt für Länder außerhalb Deutschlands, aus denen Waren bezogen bzw. in denen Waren produziert werden.
4.2 Kontrollen zur Einhaltung des Kodex
Es ist nicht bekannt, ob das Unternehmen Sozial- Audits bei seinen Lieferanten durchführt oder ob es andere Monitoring-Maßnahmen gibt.
4.3 Mitgliedschaften in Kontroll-, Monitoring oder Verifizierungsinitiativen
Gemäß den veröffentlichten Informationen auf der Homepage des Unternehmens ist nicht bekannt, ob es Mitglied bei einer Multistakeholder- oder Monitoring-Initiative ist.
4.4 Weitere Standards und Mitgliedschaften
Das Unternehmen verfügt über keine Sozial- oder Umweltzertifizierungen.(Nachtrag vom 05.06.2020: Das Unternehmen setzt laut Angaben auf der Webseite die Umweltmanagementnorm ISO 14001 um. Auf der Webseite sind keine Angaben auffindbar, ob das Unternehmen über Zertifzierungen im Bereich Sozialstandards verfügt.)
5. Kommentar der CIR
Das Fehlen jeglicher öffentlich zugänglicher Informationen zu einem Verhaltenskodex oder dessen Umsetzung sowie sehr vage Informationen zu Zulieferkette und Unternehmensstruktur lassen vermuten, dass sich Blücher GmbH bisher nicht intensiv mit dem Thema Unternehmensverantwortung in den Produktionsländern bzw. im eigenen Konfektionsbetrieb auseinandergesetzt hat. Es sind der CIR keinerlei Mechanismen oder Kriterien bekannt, mit denen das Unternehmen die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte fördert und fordert. Wie das Unternehmen der öffentlichen Hand und anderen Verbrauchern die Einhaltung grundlegender Arbeits- und Menschenrechte in der Zulieferkette bei der Herstellung der Bekleidung nachweisen kann, bleibt offen. Ein effektives und transparentes Engagement im Bereich der Unternehmensverantwortung wären die Auferlegung eines umfangreichen Verhaltenskodexes für die gesamte Zulieferkette sowie der Beitritt des Unternehmens zu einer glaubwürdigen Multistakeholder-Initiative wie der Fair Wear Foundation. Falls das Unternehmen seine Produkte vor allem in Ländern nähen lässt, in denen Multistakeholder-Initiativen wie die Fair Wear Foundation (FWF) nicht aktiv sind, empfehlen wir die Bildung von Gewerkschaften oder Betriebsräten in den Fabriken zu fördern und öffentlich darüber Bericht zu erstatten. Außerdem sollte das Unternehmen menschenrechtliche Sorgfalt im Sinne des Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte walten lassen und transparent über Risiken und Gegenmaßnahmen berichten.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Christian Wimberger
Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung, Guatemala
wimberger @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-21
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