Besonderheiten/ Charakteristik
Gold zählt zu den Edelmetallen und ist zusammen mit Kupfer eines der wenigen farbigen Metalle. Es ist das formbarste und biegsamste Metall. Aus einem Gramm Gold kann ein halber Quadratmeter Blattgold hergestellt werden. Es ist ein guter Wärme- und Elektrizitätsleiter und wird von Luft und den meisten Reagenzien nicht chemisch angegriffen.
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Vorkommen und Nutzen
Weltweit wurden bislang 166 000 Tonnen Gold gefördert. Würde man dieses Gold einschmelzen, käme ein Würfel mit ca. 20 Metern Kantenlänge heraus. Das Fördervolumen von Gold nimmt von Jahr zu Jahr ab – der Anteil an recyceltem Altgold auf dem Rohstoffmarkt nimmt dagegen zu. Derzeit werden pro Jahr nach Zahlen des United States Geological Survey allerdings noch immer zwischen 2500 und 3000 Tonnen Gold aus der Erde geholt. Gold wird vor allem in China (370 t/ Jahr), Australien (250 t/ Jahr), USA (230 t/ Jahr) abgebaut, gefolgt von Russland und Südafrika.
Gold ist ein Luxusartikel: Über die Hälfte wird für Schmuck verwendet (56 %). Außerdem dient Gold als Investment (19,5%), 15 Prozent lagern in Notenbanken und nur 9 Prozent werden in der Technologiebranche verwendet.
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Folgen des Goldabbaus
Gold ist einer der schmutzigsten Rohstoffe, denn die Folgen seines Abbaus sind in den betroffenen Gemeinden fatal. Neben gravierenden Umweltschäden, verursacht u.a. durch das hochgiftige Zyanid, forcieren internationale Bergbauunternehmen vielerorts Spaltungen und Konflikte in der lokalen Bevölkerung. Menschenrechtsverletzungen, unzureichender Arbeitsschutz oder ausbeuterische Arbeitsbedingungen: Die Regierungen im Kongo, in El Salvador oder Peru, wo viel Gold abgebaut wird, sind selten in der Lage, die ILO 169-Konsultationen glaubwürdig durch- und umzusetzen.
Die mittelamerikanischen Partnerländer der CIR sind derzeit vor allem mit Goldabbau im Tagebau konfrontiert. Die lateinamerikanischen Länder verdienen kaum am Abbau des Edelmetalls – weder durch Zölle noch durch andere Abgaben. Auch die Weiterverarbeitung der Rohstoffe findet nicht in den Abbauländern statt, so dass keine Arbeitsplätze oder andere Einkommensmöglichkeiten geschaffen werden. Obwohl die Minen sehr profitabel sein können, haben die Menschen vor Ort selten etwas davon, im Gegenteil. Letztendlich bleibt die lokale Bevölkerung auf den Umweltschäden sitzen. Aus diesen Gründen wird der zivilgesellschaftliche Protest – weltweit – immer lauter. Dies hat bewirkt, dass die Regierung in El Salvador ein vorübergehendes Moratorium über den Bergbau verhängt hat. Allerdings erhebt das betroffene Unternehmen OceanaGold Klage und fordert durch ein internationales Schiedsgericht 301 Millionen US-Dollar Schadenersatz. Dies ist kein Einzelfall – weltweit folgen internationale Bergbauunternehmen dieser Strategie, nicht selten ohne Erfolg.
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Hochgiftige Chemikalien
Um aus einer Tonne Schutt Gold zu gewinnen, benötigt man ein Kilogramm Zyanid. Der Ertrag an Gold liegt jedoch nur zwischen 0,2 und 7 Gramm. Zyanid ist das Salz der Blausäure und eine der giftigsten Chemikalien überhaupt. Es wird geschätzt, dass Goldminen weltweit jedes Jahr 182.000 Tonnen Zyanid verbrauchen. Zyanid löst aber auch andere Schwermetalle neben Gold aus dem Erz, die in der Natur nicht abgebaut werden, sondern sich in Tieren und Menschen anlagern und die Gesundheit schädigen. Es gelangt in Flüsse sowie ins Grundwasser – das Wasser kann man weder trinken noch in der Landwirtschaft verwenden. Manchmal fehlen selbst minimale Standards: In Indonesien wird der giftige Minenabfall einfach in den Ozean gekippt.
Es gibt jedoch auch Ansätze, den Goldabbau sozialverträglicher zu gestalten. Die Organisation TransFair will nun auch in Deutschland fair gehandeltes Gold auf den Markt bringen. Profitieren sollen davon vor allem Kleinbergbäuer*innen, die in Konkurrenz zu den großindustriellen Bergbaumultis Gold schürfen. Weltweit leben ca. 100 Millionen Menschen in direkter oder indirekter Abhängigkeit vom kleinen Bergbau. Trotzdem wird auch fair gehandeltes Gold mit Zyanid aus dem Gestein gelöst. Gold müsste eigentlich nicht mehr abgebaut werden, da der Bedarf vollständig durch Recycling von Altgold gedeckt werden könnte. Doch auch im Bereich des Recyclings gibt es noch Optimierungsbedarf: Durch nicht sachgemäße Entsorgung von Elektronikgeräten wie Handys landen allein in Deutschland jährlich 350 Kilo Gold mit einem Wert von 9 Millionen Euro im Restmüll!
Ich bin für Ihre Fragen da:
Christian Wimberger
Referent für öffentliche Beschaffung, Rohstoffe
wimberger @ci-romero.de
Telefon: 0251 – 674413-21
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