Kaffee

Den Konzernen fehlt der Wille

Jede Person in Deutschland trinkt im Schnitt einen halben Liter Kaffee am Tag. Viele wissen um die schwierige Situation der Menschen, die zum Beispiel in Honduras auf Kaffeeplantagen arbeiten – und viele sind bereit, für nachhaltigen Kaffee mehr zu bezahlen. Allein: die Röster und Händler spielen nicht mit.

Geröstete Kaffeebohnen
Foto: Pixabay

Grafische Darstellung der Kaffeelieferkette von der Plantage bis zur Konsument*in
Grafik: Marco Fischer

Jede Person in Deutschland trinkt im Schnitt einen halben Liter Kaffee am Tag. Das sind 166 Liter im Jahr – Tendenz steigend. Aber nicht nur in Deutschland, auch weltweit steigt die Nachfrage nach Kaffee und damit die Produktion. So wurde im Erntejahr 2018/2019 auf einer Fläche von insgesamt knapp 11 Millionen Hektar die Rekordmenge von 168,7 Millionen Säcke Kaffee (à 60 Kilogramm) angebaut.

Trotz dieses Rekords kommen aus den Kaffee produzierenden Ländern beunruhigende Nachrichten: 2018 lag der Erzeuger-Preis auf einem Fünf-Jahres-Durchschnittstief. Der Weltmarktpreis für Kaffee ist zwischen 2011 und 2019 um 67 Prozent gefallen und schwankt immer wieder – der niedrige Preis hat viele Kaffeebauern und -bäuerinnen zum Aufgeben gezwungen. Zudem stellt der Klimawandel viele Bauernfamilien vor große Herausforderungen.

Die großen Kaffeeunternehmen hatten sich zu Beginn des Jahrzehnts in gemeinsamen Initiativen auf die Steigerung von nachhaltigen Kaffees mit konkreten Zielen geeinigt. Initiativen wie die Global Coffee Platform, Fairtrade oder Rainforest Alliance fordern von den Unternehmen mehr Aufkäufe von nachhaltigen Kaffees. Es braucht eine gemeinsame Bewegung der Röstererein und Händler*innen, mehr in die soziale und ökologische Nachhaltigkeit von Kaffee zu investieren. Nur im Zusammenspiel mit den großen Kaffeeabnehmer*innen und ihren Kund*innen kann ein nachhaltiger Strukturwandel gelingen!

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