Die Klimakrise, die COVID-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben gezeigt, dass das derzeitige globale Ernährungssystem weder widerstandsfähig noch nachhaltig ist. Um die globalen negativen Auswirkungen unseres Konsums – wie soziale Ungleichheiten oder ökologische Krisen – zu minimieren, müssen auf lokaler Ebene institutionelle Veränderungen im Lebensmittelsektor vorgenommen werden.
Die öffentliche Lebensmittelbeschaffung nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. Denn: Sie stellt nicht nur sicher, dass Menschen über öffentliche Kantinen in Schulen, Universitäten oder städtischen Verwaltungen Zugang zu gesundheitsfördernden Mahlzeiten haben, sondern hat durch ihr enormes Auftragsvolumen auch das Potenzial, eine soziale und ökologische Entwicklung voranzutreiben.
Allein in Deutschland werden jährlich rund 500 Milliarden Euro von der öffentlichen Hand ausgegeben – darunter auch Lebensmittel für Kantinen. Aufgrund dieser enormen Hebelwirkung, die von öffentlichen Einkäufen ausgeht, ist im „Turn the Tables“-Projekt die öffentliche Lebensmittelbeschaffung als Hauptansatzpunkt für ein nachhaltigeres Ernährungssystem und gesundheitsfördernde Ernährung identifiziert worden.
Mit dem Projekt „Turn the Tables“ wollen wir europaweit junge Menschen, Konsument*innen von öffentlichen Verpflegungsangeboten, Mitarbeitende und Entscheidungsträger*innen in Kommunalverwaltungen, Gastronom*innen und Küchenpersonal, Lebensmittelhersteller*innen und Landwirt*innen sowie politische Entscheidungsträger*innen von dem dringend benötigten Wandel im Ernährungssystem zu überzeugen.
Wir wollen ein kritisches Verständnis für die globalen Herausforderungen in Agrarlieferketten und dem Lebensmittelsektor schaffen sowie auf lokaler Verwaltungsebene Handlungsspielräume und Lösungsmöglichkeiten in Form einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Lebensmittelbeschaffung aufzeigen.
Die Stadt Dortmund ist im deutschlandweiten Vergleich eine Vorreiterin in puncto sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger öffentlicher Beschaffung. Zuletzt 2023 verpflichtete sie sich mit ihrem Beitritt zur „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ zu weiteren Zielen gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur. Bereits 2014 gewann sie den „Vergabepreis NRW – Wegweiser für sozial gerechte Beschaffung“.
Mehr Infos unter: www.dortmund.de
Die Stadt Bergamo ist im Bereich der nachhaltigen Lebensmittelbeschaffung bereits sehr aktiv und wird auf diesen Erfahrungen im Projekt weiter aufbauen. Neben der öffentlichen Lebensmittelbeschaffung wird Bergamo im Turn the Tables-Projekt auch die institutionelle Lebensmittelbeschaffung im Tourismussektor (Hotels, Restaurants, Cafés) adressieren.
Mehr Infos unter: www.comune.bergamo.it
Mani Tese ist eine entwicklungspolitische Organisation aus Italien mit umfassender Erfahrung im Bereich Agrarökologie und Ernährungssouveränität. Über die Einbeziehung von Partnerorganisationen aus mehreren afrikanischen Ländern bindet Mani Tese die Perspektive des Globalen Südens mit ein. Aufgrund ihrer Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Freiwilligen übernimmt Mani Tese die Rolle des Koordinators für Jugendengagement im Turn the Tables-Projekt.
Mehr Infos unter: www.manitese.it
BRF („Buy Responsibly Foundation“) ist eine Verbraucherorganisation in Polen und verfügt über langjährige Erfahrung in der öffentlichen Kampagnen-, Aufklärungs- und Lobbyarbeit. Ziel des Turn the Tables-Projekts ist für BRF, das Thema nachhaltige öffentliche Beschaffung in Polen auf die politische Agenda zu setzen. Verbraucher*innen sollen mit kreativen und praxisorientierten Tools wie Handy-Apps dazu mobilisiert werden, auf Nachhaltigkeit im Ernährungssystem zu achten.
Mehr Informationen unter: www.ekonsument.pl
Die Brasov Metropolitan Agency for Sustainable Development (BMA) ist ein Zusammenschluss für nachhaltige Entwicklung von 19 Kommunen aus dem Großraum Brasov. Aktuell ist BMA aktiv an der nachhaltigen Umgestaltung des nationalen Schulspeisungsprogramms beteiligt. Ihre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit jugendlichen Aktivist*innen nutzt BMA im Turn the Tables-Projekt für die Konzeption und Umsetzung eines Multiplikator*innen-Programms.
Mehr Infos unter: www.metropolabrasov.ro
Clujul Sustenabil (CS) ist eine lokale NGO aus Cluj-Napoca, die sich insbesondere mit dem Ökosystem, Klima- und Umweltthemen befasst. CS ist ein zentraler Akteur innerhalb der Bewegung für ein nachhaltigeres Ökosystem in Rumänien. Clujul Sustenabil verfügt über enge Kontakte zu wichtigen Expert*innen und Projekten im Bereich der Nachhaltigkeit vor Ort.
Die Stadt Cluj-Napoca war EU-Jugendhauptstadt 2015 und engagiert sich weiterhin sehr für die Einbeziehung der Jugend. Cluj wird im Turn the Tables-Projekt vor allem den nachhaltigen Wandel in den städtischen Kantinen vorantreiben und dazu eng mit der lokal ansässigen NGO Clujul Sustenabil zusammenarbeiten.
Mehr Infos unter: www.primariaclujnapoca.ro
TVE ist eine Verbraucher*innenorganisation in Ungarn mit dem Ziel, den ethischen, ökologischen und sozial bewussten Konsum zu fördern. TVE befasst sich mit der Verhaltensänderung von Bürger*innen und Verbraucher*innen im Kontext alternativer Lebensmittelsysteme und der Verbraucher*innenkommunikation über nachhaltige Beschaffung.
Mehr Infos unter: www.tudatosvasarlo.hu/introducing-association-conscious-consumers
Der Stadtbezirk Budapest-Zugló ist die lokale Verwaltungsstelle des 14. Bezirks von Budapest und für die Lebensmittelbeschaffung in über 50 Einrichtungen (einschließlich Kindergärten und Schulen) zuständig, in denen Zugló eine nachhaltig ausgerichtete Gemeinschaftsverpflegung einführen will. Zugló arbeitet in enger Zusammenarbeit mit der ungarischen NGO TVE.
Mehr Infos unter: www.zuglo.hu
Ich bin für Ihre Fragen da:
Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten und öffentliche Beschaffung
kamppeter @ci-romero.de
Telefon: 0251 – 674413-61
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