Menschenrechte

Gesicht zeigen – Alice Pataxó kämpft für die Rechte der Indigenen

470 Millionen Menschen weltweit gehören indigenen Gemeinschaften an. Und nahezu überall werden sie und ihre Lebensgrundlagen bedroht. Alice Pataxó ist das Gesicht einer neuen Generation indigener Aktivist*innen, die sich gegen die Unterdrückung, Vertreibung und Bedrohung ihrer Gemeinschaft offen zur Wehr setzt.

Foto: Instagram, Alice Pataxó

Am 9. August ist der UN-Tag der indigenen Bevölkerung. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen leben die weltweit rund 470 Millionen Indigene in etwa 90 Staaten und machen knapp fünf Prozent der Weltbevölkerung aus. Gemeinsam ist ihnen allen, dass ihre Existenzgrundlagen immer mehr zerstört werden: durch den zunehmenden Abbau natürlicher Ressourcen, die Folgen der Klimakrise und die fehlende Anerkennung ihrer Rechte. Das Leben indigener Gemeinschaften findet politisch, wirtschaftlich und sozial darum oft am Rande der Gesellschaft statt.

Alice Pataxó, bürgerlich Alice Maciel de Souza, ist eine der bekanntesten indigenen Influencerinnen und Aktivistinnen Brasiliens und gehört der indigenen Gruppe der Pataxó an. Sie will die Ungerechtigkeit, die indigenen Gruppen überall auf der Welt widerfährt, nicht einfach hinnehmen und setzt sich deshalb zur Wehr. Dabei helfen ihr Smartphone und Instagram. Mit einer Reichweite von über 250.000 Follower*innen macht sie in den sozialen Medien auf Klimaschutz, indigene Rechte und die Missstände in Brasilien, ihrem Heimatland, aufmerksam. Und das ist in Brasilien nicht ungefährlich, denn von der Regierung ist keine Unterstützung zu erwarten.

Im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche der „Our Food. Our Future“-Kampagne haben wir Alice gemeinsam mit Tejubi Uru Eu Wau Wau nach Europa eingeladen, um mehr über ihr Engagement zu erfahren. Alices Appell an die politischen Entscheidungsträger*innen war eindringlich: Es braucht Gesetze, um europäische Unternehmen, die Rohstoffe aus Brasilien importieren, für den Schutz der Umwelt und der Menschenrechte vor Ort zur Verantwortung zu ziehen. Dabei machte sie deutlich, dass sie nicht nur für indigene Rechte kämpfe, sondern ein gutes Leben für alle Menschen ihr Ziel sei. Aber nur mit dem Schutz der Umwelt könne dieses gute Leben für alle Menschen Realität werden.

Erfahrt im Interview mehr über Alices Beweggründe für ihr Engagement, was sie sich von Deutschland und Europa erhofft und wie wir sie unterstützen können.

Alice Pataxó im Interview

Über das politische Versagen der brasilianischen Regierung, die Chancen eines europäischen Lieferkettengesetzes und Hoffnung

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Indigene Aktivistinnen auf Vortragsreise durch Europa

Foto: Instagram, Alice Pataxó / Tejubi

Die indigenen Aktivistinnen Alice Pataxó und Tejubi Uru Eu Wau Wau waren im Rahmen der diesjährigen Aktionswoche der „Our Food. Our Future“-Kampagne in fünf verschiedenen Ländern zu Gast, um über ihr Engagement für Menschenrechte und Klimaschutz in globalen Agrarlieferketten zu berichten. Die Vortragsreise hat vom 23. Mai 2022 bis 7. Juni 2022 stattgefunden.

Foto: Maren Kuiter

Ich bin für Ihre Fragen da:

Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten, öffentliche Beschaffung
kamppeternoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-61