Klimagerechtigkeit

Klima-Kompakt-Kurs

Die Klimakrise bedroht unsere Existenz. Deshalb ist es für unsere Zukunft wichtig zu wissen, was sie mit sich bringt – und wie wir sie bewältigen können. Beim Klima-Kompakt-Kurs aus der Kampagne „Game On – Don’t let climate change end the game“ lernen Teilnehmende genau das –  spielerisch und online. Manche der Aspekte haben wir hier aufgegriffen und um die Perspektive der CIR erweitert.

Der Klima-Kompakt-Kurs  erklärt leicht verständlich und gleichzeitig wissenschaftlich fundiert innerhalb von 12 Video-Lektionen die Grundlagen des Klimawandels und seine Zusammenhänge mit unseren Lebensgrundlagen. Mit dabei: ein Quiz nach jeder Lektion und ein gut verständliches Extra-Erklärvideo. Wir empfehlen den Kurs ab einem Alter von 15 Jahren.

Das sind die Lektionen:

1. Einführung in Klimawandel und Nachhaltigkeit
2. Gesellschaften
3. Gesundheit
4. Erhaltung der biologischen Vielfalt
5. Landnutzung
6. Wassernutzung
7. Abfall und Verschmutzung
8. Energie
9. Urbanisierung
10. Klimagerechtigkeit
11. Wirtschaft
12. Politik

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Erkundet die Herausforderungen und Lösungen zur Klimakrise im Game on – Klima-Kompakt-Kurs!

Unsere Game On – Partnerorganisation CEEweb hat den Kurs im Rahmen der europaweiten Kampagne „Game On – Don’t let climate change end the game!“  inhaltlich erarbeitet. Wir haben die deutsche Übersetzung und Untertitelung übernommen.

Mit dem Kurs erweitert ihr kostenlos euer Wissen zur Klimakrise und lernt die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Lebensbereichen. Möglicherweise ermutigt euch der Kurs, selbst aktiv zu werden und uns bei dem Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen.
Meldet euch hier an (ganz unten) und erhaltet am Ende des Kurses ein Abschlusszertifikat.

Wir möchten darauf hinweisen, dass manche Thematiken von unterschiedlichen Standpunkten betrachtet werden können. Deshalb gehen wir hier auf ein paar Aspekte des Kurses ein.

Mobilitäts- und Rohstoffwende

Die Romero Initiative fordert eine Mobilitätswende, die den Schwerpunkt des Personenverkehrs vom individuellen PKW hin zu öffentlichen Verkehrsmitteln verschiebt. Den größten Preis für unsere derzeitige Mobilität zahlen die Menschen, die vom Rohstoffabbau betroffen sind – Rohstoffe, die bei der Produktion und Nutzung eines Autos nicht fehlen können, wie zum Beispiel Öl, Plastik, Glas, Gummi und verschiedene Metalle und Mineralien.

Foto: Adobe Stock/ Herr Loeffler

Zu Letzteren zählen neben den Massenrohstoffen Kupfer, Eisen und Aluminium auch Platin, Gold, Silber sowie Seltene Erden wie Neodym und Lanthan, bei deren Abbau oft giftige Abfälle in die Umwelt gelangen. Es wird zwar viel Hoffnung in die Elektromobilität gelegt, doch ist der Rohstoffverbrauch an Kupfer und Lithium für den Bau von Elektroautos besonders hoch. Für die Mobilität der Zukunft bedarf es deshalb ein grundsätzliches Umdenken. Anknüpfend fordert die Romero Initiative eine klare Rohstoffwende, die Menschenrechte und Umwelt gleichermaßen berücksichtigt.

Grünes Wachstum ist keine Lösung

Mit diesen Forderungen einhergehend ist auch der EU Green Deal aus Perspektive der Romero Initiative kritisch zu bewerten. Auch für „grünes Wachstum“ werden Rohstoffe benötigt. Vor allem technische Innovationen, welche im Deal gefördert werden sollen und als Lösung dargestellt werden, hätten eine Ausweitung des Bergbaus zur Folge.

Eine Abhängigkeit vom Bergbau würde zu mehr Umweltzerstörung, Konflikten und Menschenrechtsverletzungen führen.

Bei Aufrechterhaltung des wachstumsbasierten Wirtschaftsmodells wird sich die Rohstoffnachfrage bis 2060 voraussichtlich mehr als verdoppeln. Die Expansion des Bergbaus wird nicht nur weiteres menschliches Leid verursachen, sondern immer weiter in fragile Ökosysteme wie Urwälder oder die Tiefsee vordringen. Eine solche Politik steht in klarem Widerspruch zum Ziel des Klimaschutzes. Die EU muss ihren Rohstoffverbrauch drastisch reduzieren, dies kann durch Postwachstumsstrategien gelingen.

Individualisierung des Problems

Die Lösung der Krise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die Verantwortung dafür kann nicht nur auf die Verbraucher*innen geschoben werden. Der bekannte CO2-Fußabdruck individualisiert mit seiner Herangehensweise genau diese Verantwortung und lässt außer Acht, dass es gar nicht möglich ist richtige Entscheidungen zu treffen, wenn es dafür nicht den richtigen Rahmen gibt. Wenn es auf dem Land nicht möglich ist, das Auto stehen zu lassen, weil es keine oder nur kaum öffentlichen Verkehrsmittel gibt, trägt die bereitgestellte Infrastruktur viel stärker mit ihren CO2-Emissionen zum Klimawandel bei als der private Konsum. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, es bedarf somit einer gesellschaftlichen Transformation. Natürlich führen unsere Kaufentscheidungen auch zu Veränderungen, aber nur zu gewissem Maße.
Ein besseres Konzept als der Fußabdruck bietet beispielsweise der Handabdruck: Er bewertet je nach Verständnis des Konzepts, welche positiv-nachhaltigen Effekte ein Produkt hat, oder das persönliche Engagement für mehr Nachhaltigkeit.
Außerdem sollten die Jugendlichen die Last der Krise nicht allein übernehmen. Alle Generationen sind gefragt, wenn es darum geht den Druck der Zivilgesellschaft zu erhöhen. Deshalb: Egal ob jung oder alt, schließt euch der nächstgelegenen Klimagerechtigkeitsgruppe an.

Die Folgen des Klimawandels sind ungerecht verteilt – Klimagerechtigkeit jetzt!

Der Globale Süden spürt bereits heute die immensen Auswirkungen des Klimawandels. Dürren und Wetterextreme führen zu Ernteausfällen sowie der Zerstörung der Lebensgrundlage vieler Menschen. Dabei sind sie diejenigen, die am wenigsten zur Krise beigetragen haben. Die CIR fordert mehr Solidarität mit vom Klimawandel stark betroffenen Bevölkerungsgruppen.

Foto: Adobe Stock/ Artur.

Anstrengungen und Kosten für Mitigation (Reduktion des Treibhausgasausstoßes) und Adaptation (Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise) sowie für Verluste und Schäden (wie weggespülte Brücken und verdorrte Ernten) müssen gemäß des Verursacher*innenprinzips gerecht verteilt und sozial gerecht gestaltet werden. Es ist wichtig, dass der Globale Norden seine historische Schuld anerkennt, welche den Globalen Süden für unseren Wohlstand ausbeutet, an Ressourcen beraubt und durch Abhängigkeitsverhältnisse nur wenig Handlungsspielraum für die Menschen übriglässt.
Deshalb ist ein Begrenzen der Erderwärmung auf unter 1,5°C nötig, denn mit jedem weiteren Zehntel Grad werden Ökosystem unwiederbringlich zerstört, kritische Kippunkte überschritten und die Folgen für uns Menschen erhöht. Eine Erwärmung auf 2°C hätte zur Folge, dass ganze Inselstaaten im Meer versinken.
Für die Klimawende bedarf es einer ganzheitlichen sozial-ökologischen Transformation und eines Wirtschaftssystems abseits vom Wachstumsparadigma, das den Menschen und den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen in den Fokus stellt.

Foto: CIR/Miriam Instenberg

Ich bin für Ihre Fragen da:

Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
kirtznoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-49