Kleidung

Massive Arbeitsrechts-Verletzungen in Myanmar

Neue Studie zur Produktion für H&M, C&A, Primark und Co.

5. Februar 2017 / SOMO

Cover der SOMO-Studie "The Myanmar Dilemma"

Studie „The Myanmar Dilemma“ von SOMO

Erst seit wenigen Jahren ist das südostasiatische Land für internationalen Handel geöffnet. Aber statt von Anfang an auf grundlegende Arbeitsstandards zu achten, scheint das Land es seinen Nachbarn gleich zu tun: Niedrige Löhne, massive Überstunden und Kinderarbeit sind keine Ausnahme in der sich rasant ausbreitenden Textilproduktion. Dies enthüllen neuste Untersuchungen des niederländischen Forschungszentrums zu Multinationalen Konzernen (SOMO). Unter den Auftraggebern sind auch die Fast Fashion Giganten H&M und Primark.

SOMO informierte die untersuchten Unternehmen zwar über die Ergebnisse der Untersuchungen, diese zeigten allerdings nur wenig bis keinen Aktionismus, die Probleme anzugehen.

Zusammen mit lokalen Nichtregierungsorganisationen hat SOMO zwölf Fabriken geprüft und mit 400 Arbeiter*innen gesprochen. Die Ergebnisse sind erschreckend. Der gesetzlich festgeschriebene Mindestlohn von 2,48 € pro Tag reicht nicht zum Überleben. Überstunden sollen das magere Gehalt ergänzen, werden aber oft auch nicht vergütet. Auch werden Löhne einbehalten, wenn die Arbeiter*innen aus Krankheitsgründen nicht arbeiten können. Es gibt in Myanmar nur sehr wenige unabhängige Gewerkschaften. Daher ist es äußerst schwierig, sich zu beschweren oder rechtlichen Beistand zu erhalten.

Bekleidungsunternehmen müssen sich über die Verhältnisse in Myanmar informieren und genau hinschauen, wo sie ihre Aufträge platzieren!