Beschaffung

Turn the Tables:

unser europaweites Projekt für eine ökologische und faire öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln

Gemeinsam mit fünf Kommunen und vier anderen NGOs aus Rumänien, Ungarn, Polen, Deutschland und Italien wollen wir in den kommenden Jahren das aktuelle europäische Ernährungssystem umkrempeln.

Foto: Canva/Prostock-Studio

Darum geht’s:

Die Klimakrise, die COVID-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine haben gezeigt, dass das derzeitige globale Ernährungssystem weder widerstandsfähig noch nachhaltig ist. Um die globalen negativen Auswirkungen unseres Konsums – wie soziale Ungleichheiten oder ökologische Krisen – zu minimieren, müssen auf lokaler Ebene institutionelle Veränderungen im Lebensmittelsektor vorgenommen werden.

Die öffentliche Lebensmittelbeschaffung nimmt dabei eine entscheidende Rolle ein. Denn: Sie stellt nicht nur sicher, dass Menschen über öffentliche Kantinen in Schulen, Universitäten oder städtischen Verwaltungen Zugang zu gesundheitsfördernden Mahlzeiten haben, sondern hat durch ihr enormes Auftragsvolumen auch das Potenzial, eine soziale und ökologische Entwicklung voranzutreiben.

Allein in Deutschland werden jährlich rund 500 Milliarden Euro von der öffentlichen Hand ausgegeben – darunter auch Lebensmittel für Kantinen. Aufgrund dieser enormen Hebelwirkung, die von öffentlichen Einkäufen ausgeht, ist im „Turn the Tables“-Projekt die öffentliche Lebensmittelbeschaffung als Hauptansatzpunkt für ein nachhaltigeres Ernährungssystem und gesundheitsfördernde Ernährung identifiziert worden.

 

Das wollen wir gemeinsam erreichen:

Mit dem Projekt „Turn the Tables“ wollen wir europaweit junge Menschen, Konsument*innen von öffentlichen Verpflegungsangeboten, Mitarbeitende und Entscheidungsträger*innen in Kommunalverwaltungen, Gastronom*innen und Küchenpersonal, Lebensmittelhersteller*innen und Landwirt*innen sowie politische Entscheidungsträger*innen von dem dringend benötigten Wandel im Ernährungssystem zu überzeugen.

Wir wollen ein kritisches Verständnis für die globalen Herausforderungen in Agrarlieferketten und dem Lebensmittelsektor schaffen sowie auf lokaler Verwaltungsebene Handlungsspielräume und Lösungsmöglichkeiten in Form einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Lebensmittelbeschaffung aufzeigen.

Über das Projekt

  • Finanziert wird das Turn the Tables-Projekt über das DEAR Programme der Europäischen Union. Beteiligt an der Umsetzung sind 5 Kommunen und 5 zivilgesellschaftliche Organisationen aus 5 EU-Ländern
  • Die Projektlaufzeit beträgt drei Jahre – bis 2027.
  • Mit dem Projekt setzen wir als CIR unsere Arbeit zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung fort, mit einem besonderen Fokus auf Lebensmittel.
  • Unser gemeinsames Ziel ist es,
    • Konsument*innen von öffentlichen Verpflegungsangeboten Zugang zu gesundheitsfördernden und nachhaltigen Lebensmitteln zu verschaffen,
    • einen Wandel hin zu gerechteren und nachhaltigeren Ernährungssystemen mit besseren Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmende in den globalen Lebensmittelversorgungsketten anzustoßen
    • und einen Dialog in Gesellschaft und Politik über die realen Kosten von Lebensmitteln sowie eine neue Wertschätzung für nachhaltige Lebensmittelproduktion zu initiieren.
  • Unsere Vision ist ein sozial gerechtes und ökologisch nachhaltiges Ernährungssystem.
  • Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Aktivitäten umgesetzt, die zur gesellschaftlichen Aufklärung und Mobilisierung dienen, mit besonderem Fokus auf jungen Europäer*innen. Zu den Aktivitäten zählen lokale Best-Practice-Projekte zu nachhaltiger öffentlicher Beschaffung, zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen sowie zur Nahversorgung mit Lebensmitteln, neue Studien, Bildungs- und Informationsmaterial, politische Aktionen sowie eine internationale Kampagne.