Essen, das Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen enthält, auf unseren Tellern?! Das möchte wohl niemand. Bei der industriellen Herstellung von Lebensmitteln kommt es aber regelmäßig dazu. Die gute Nachricht: Wir können alle etwas dafür tun, soziale und umweltfreundliche Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu unterstützen. Um Lebensmittel nachhaltiger einzukaufen und zu essen. Hier kommen unsere Tipps!
Erinnern Sie die Unternehmen an ihre Verantwortung!
1. Ob im Supermarkt, in der Kantine oder im Café: Fragen Sie nach, wo die Lebensmittel herkommen und wie sie hergestellt wurden. Oder schreiben Sie den Firmen, dass Ihnen existenzsichernde Löhne und Arbeitsrechte wichtig sind. Wir helfen Ihnen gerne bei der weiteren Kommunikation, wenn Sie als Antwort ein Standardschreiben erhalten.
2. Informieren Sie sich über Produktionsbedingungen von Lebensmitteln sowie das öko-soziale Engagement der Hersteller und Händler. Wir arbeiten zu dem Thema aktuell in der europaweiten Kampagne „Our Food. Our Future.“.
Sagen Sie’s weiter!
3. Erzählen Sie Ihren Freund*innen, Ihrer Familie und am Arbeitsplatz, wie die harte Realität bei der Produktion von Lebensmitteln aussieht. Informationen dazu finden Sie in unseren Studien.
4. Sprechen Sie auch über die zahlreichen Möglichkeiten, sich für würdige Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelproduktion einzusetzen. Organisieren Sie beispielweise einen Infoabend oder eine Schnippeldisko oder zeigen Sie einen Dokumentarfilm zum Thema. Sprechen Sie uns an, wenn Sie eine Referent*in für Ihre Veranstaltung suchen.
Fordern Sie von der Politik verbindliche Regeln für einen menschenwürdigen Welthandel! Machen Sie deutlich, dass Sie nichts essen oder trinken wollen, das durch ausbeuterische Zwangsarbeit hergestellt wurde.
5. Beteiligen Sie sich an Petitionen und Kampagnen, die sich für eine bäuerliche, soziale und umweltfreundliche Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion einsetzen. Aktuelle Petitionen finden Sie auf unserer Startseite und auf den Seiten We Act oder We Move.
6. Gehen Sie mit anderen Engagierten bei der nächsten „Wir haben es satt!- Demo“ in Berlin auf die Straße und machen Sie Ihre Forderungen gegenüber Politik und Unternehmen deutlich. Weitere Aktionen des Bündnisses auf der Wir haben es satt Webseite.
Auch lokalpolitische Entscheidungen können die Produktionsbedingungen von Lebensmitteln verbessern.
7. In vielen Städten gibt es bereits Engagierte, die sich für faire und gute Lebensmittel einsetzen und politisch aktiv sind. Informieren Sie sich z.B. über die Fairtrade-Steuerungsgruppe (Kontakt im Städteverzeichnis auf den Webseiten der Fairtrade Towns) oder den Ernährungsrat in Ihrer Stadt. Oder starten Sie etwas Neues!
8. Fordern Sie von Ihrer Kommune, dass sie Lebensmittel, zum Beispiel für das Schulessen, sozial und umweltfreundlich beschafft. Mehr Infos auf der CIR Seite zum Thema Lebensmittel.
Entscheiden Sie sich für Produkte aus einer sozial und ökologisch gerechten Landwirtschaft
Nutzen Sie die zahlreichen Initiativen, durch die sich bäuerliche Strukturen und Alternativen zur gängigen industriellen Landwirtschaft unterstützen lassen, wie zum Beispiel…
9. … eine solidarische Landwirtschaft
10. … Öko-Wochenmärkte
11. … die Online-Plattform Marktschwärmer, die Verbraucher*innen und Erzeuger*innen aus einer Region miteinander vernetzt.
12. Kochen Sie möglichst mit saisonalen und regionalen Lebensmitteln.
13. Besuchen Sie Höfe oder weiterverarbeitende Betriebe wie gläserne Molkereien, um sich direkt über die Herstellung der Lebensmittel zu informieren.
14. Werden Sie Teil einer Kooperative. Viele Lebensmittelkooperativen (auch: Foodcoops) beziehen Lebensmittel direkt vom Großhandel oder von den Erzeuger*innen. Die kurzen Wege vom Acker zum Teller sorgen für eine höhere Transparenz und günstigere Preise. Nicht zuletzt schaffen die Kooperativen weitere Absatzmöglichkeiten, zum Beispiel für Erzeuger*innen von biologischen Produkten.
15. Bestellen Sie ihren Kaffee bei einer der zahlreichen Initiativen, die für die faire Herstellung von und den solidarischen Handel mit Kaffee stehen, beispielsweise der Verein El rojito.
16. Entscheiden Sie sich für glaubwürdige Siegel mit anspruchsvollen Kriterien. Eine Orientierung bietet unser Wegweiser durch das Label-Labyrinth.
17. Kaufen Sie seltener und stattdessen qualitativ hochwertigeres Fleisch, das nicht aus Massentierhaltung stammt, wenn Sie nicht auf Fleisch verzichten möchten. Es gibt viele gute Gründe für einen reduzierten Fleischkonsum: Er schont natürliche Ressourcen und das Klima, fördert die Gesundheit und ist im Sinne des Tierschutzes.
18. Bürger*innen- oder Nachbarschaftsgärten bieten Ihnen auch in Städten die Möglichkeit, sich selbst mit Lebensmitteln zu versorgen.
19. Ob Kräuter auf der Fensterbank oder Tomaten auf dem Balkon – bauen Sie selbst etwas an. So erweitern Sie auch Ihr praktisches Wissen über Lebensmittel.
Retten Sie Lebensmittel vor der Tonne
20. Entwickeln Sie kreative Rezepte (Ideen hier). Oder nutzen Sie Plattformen wie Foodsharing und teilen Sie Ihre überschüssigen Lebensmittel mit anderen.
21. In der Gastronomie werden jährlich etwa eine Million Tonnen genießbarer Lebensmittel entsorgt. Mithilfe der kostenlosen App „Too Good To Go“ können Sie Lebensmittel aus Restaurants oder Cafés günstig kaufen, die ansonsten im Müll landen würden.
22. Beim Containern werden noch genießbare Lebensmittel in der Regel aus den Abfallbehältern von Supermärkten gerettet.
23. Kaufen Sie Ihr Fleisch bei einer Metzgerei, die alle Teilstücke eines Tieres verarbeitet. Auch so lassen sich überflüssige Abfälle vermeiden.
24. Gehen Sie nicht hungrig, sondern mit Einkaufszettel einkaufen, um den Verlockungen des Supermarkt-Marketings zu widerstehen.
25. Unterstützen Sie Arbeitsrechtsorganisationen. Die CIR arbeitet mit verschiedenen Organisationen in Mittelamerika und Brasilien, die sich für die Rechte von Arbeiter*innen auf Plantagen und in Fabriken stark machen.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Thorsten Moll
Referent für Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit, arbeitende Kinder
moll @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-22