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Mode-Mythen im Check

Mythos 5/5: Der Mindestlohn reicht zum Leben

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Der Lohnanteil der Arbeiter*innen an einem Kleidungsstück ist mit ca. 0,5 -3 % der Produktionskosten sehr gering und reicht nicht zum Leben. Würde ein Aufschlag auf den Verkaufspreis von 18 Cent direkt an die Näher*innen weitergegeben, könnte man damit ihr Gehalt verdoppeln.

Die Lebenshaltungskosten in den beliebtesten Produktionsländern für Textilien sind natürlich niedriger als bei uns, aber die dortigen Mindestlöhne sind dermaßen gering, dass sie kein Leben in Würde ermöglichen. Viele Arbeiter*innen erhalten zudem nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn. Ein existenzsichernder Lohn sollte die Grundbedürfnisse nach Nahrung, sauberem Trinkwasser, Unterkunft, Kleider, Schule, medizinische Versorgung und Transportkosten decken. Darüber hinaus sollte ein frei verfügbares Einkommen bleiben, das Sparrücklagen für größere oder unvorhergesehene Ausgaben sichert. Wir sind im Einklang mit der Menschenrechtsdeklaration und ILO-Standards der Meinung, dass es jeder Arbeiter*in zusteht, für eine Standardarbeitswoche von max. 48 Stunden so viel zu verdienen, dass damit der Alltag in Würde bestritten werden kann. Ein existenzsichernder Lohn bedeutet also bei Weitem kein Luxuseinkommen. Ein gesetzlicher Mindestlohn verdammt heute jedoch in den meisten Textilproduktionsländern zu einem Leben in bitterer Armut.

Es besteht ein dringender Handlungsbedarf sowohl von Seiten der großen Konzerne als auch der Regierungen und der Zulieferfabriken, die Löhne an die Grundbedürfnisse der Arbeiter*innen und ihrer Familien anzupassen! Wir sind der Überzeugung, dass allen Arbeiter*innen ein existenzsichernder Lohn zusteht. Näher*innen verdienen einen Lohn zum Leben. Ein existenzsichernder Lohn ist ein Menschenrecht, für alle Menschen überall.

Die Posterserie können Sie hier bestellen.

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