Klimagerechtigkeit

Klimawandel: Die Länder des Nordens müssen endlich Verantwortung übernehmen

Juni 2020 / Thorsten Moll

Ein Vertreter unserer Partnerorganisation ASEDE auf einem Podium während der COP Klimakonferenz 2019

Guido Calderon (3. von links) von unserer Partnerorganisation ASEDE auf einem Podium der Weltklimakonferenz 2019. Foto: ASEDE

In Mittelamerika zeigt sich, dass der Klimawandel insbesondere die Länder und Menschen trifft, die diesen nur in geringem Maße verursacht haben. Deswegen ist es von besonderer Bedeutung, ihre Forderungen zu hören und umzusetzen. Diese artikuliert die mittelamerikanische Zivilgesellschaft unter anderem auf der jährlichen Weltklimakonferenz (COP). Es geht ihr insbesondere darum, dass die für den Klimawandel verantwortlichen Staaten ihrer Verantwortung gerecht werden. Konkret bedeutet das:

Mitigation: Die Länder des Globalen Nordens müssen ehrgeizige Ziele hinsichtlich der Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen umsetzen, um die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.

Adaptation: In den Ländern Mittelamerikas ist der Klimawandel bereits Realität und erfordert, dass sich die Menschen an die veränderten Bedingungen anpassen. Die Länder des Globalen Nordens müssen – als Verursacher des Klimawandels – die notwendigen Anpassungsmaßnahmen finanzieren.

Verluste und Schäden: Dort, wo die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel nicht rechtzeitig umgesetzt werden oder nicht ausreichend sind, entstehen Verluste und Schäden. Die betroffenen Menschen müssen entschädigt werden. Sie benötigen auf schnelle und unkomplizierte Weise Zugang zu finanziellen Mitteln. Dazu wurde auf der COP19 der sogenannte Warschau-Mechanismus etabliert. Weiterhin ungeklärt ist allerdings die Frage der Finanzierung des Mechanismus.

Die globale Klimakrise kann zudem nicht durch freiwillige oder auf private Interessen ausgerichtete Selbstverpflichtungen der Staaten gelöst werden. Vielmehr benötigt es die radikale Umsetzung eines alternativen Entwicklungsmodells, das auf der Achtung der biologischen Vielfalt beruht. Megaprojekte, die das extraktivistische Entwicklungsmodell und den Raubbau am Planeten fördern, werden als Lösungen abgelehnt.

Außerdem trägt die internationale Gemeinschaft der Kriminalisierung von und der Verbrechen gegen Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeinden nicht angemessen Rechnung. Der Kampf gegen die Klimakrise wird nicht erfolgreich sein, wenn die Staaten die Zerstörung der Natur und die Missachtung der Menschenrechte fortsetzen.

Foto: Maren Kuiter

Ich bin für Ihre Fragen da:

Thorsten Moll
Referent für Landwirtschaft, Klimagerechtigkeit, arbeitende Kinder
mollnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-22