Supermärkte

Vier Konzerne beherrschen den Markt

Edeka, Lidl, Rewe und Aldi

Das wichtigste Kaufargument für Lebensmittel und Getränke ist in Deutschland der Preis. Und das, obwohl sich die Menschen hierzulande günstiger ernähren als je zuvor. Wie macht der Lebensmitteleinzehandel da noch Gewinne und auf wessen Kosten?

Das Billig-Oligopol

Der Gang zum Supermarkt oder Discounter ist für viele ein Automatismus: Einkaufen gehört zum Alltag. Wie eingekauft wird, unterscheidet sich allerdings von Mensch zu Mensch. Während einige aus dem Affekt heraus entscheiden, orientieren sich andere an Marken. Wieder andere greifen stets zum selben Artikel oder zum günstigsten Angebot. Billiganbieter sind in Deutschland zurzeit wieder deutlich erfolgreicher. Aldi, Lidl und Co. konnten 2017 in den ersten fünf Monaten ihre Umsätze um 4,9 Prozent steigern (GfK). Um zur alten Stärke zurückzukehren, investieren die Discounter Milliarden in die Modernisierung ihrer Läden und bemühen sich um attraktive Angebote für jüngere Kund*innen. Aldi nimmt immer mehr Markenartikel in sein Sortiment auf. Mit Erfolg: Billig boomt in Deutschland wieder.

2016 stieg der Umsatz im Lebensmittelhandel auf rund 255 Milliarden Euro. Die Marktkonzentration ist hoch. In Deutschland haben vier Großunternehmen zusammen einen Marktanteil von gut 60 Prozent. Im Lebensmitteleinzelhandel, also dem Verkauf an den Endverbraucher, ist die Konzentration sogar noch höher. Hier beherrschen diese vier Unternehmen 85 Prozent des Marktes.





Edeka, Schwarzgruppe, Rewe, Aldi

Die Rede ist von Edeka, der Schwarzgruppe (Lidl und Kaufland), Rewe und Aldi. Aufgrund ihrer Marktmacht sind diese vier Handelsunternehmen der wichtigste Absatzkanal für die Ernährungsindustrie. Für Produkthersteller und -lieferanten bilden sie ein Nadelöhr, durch das sie hindurch müssen, um an die Kund*innen zu gelangen. Die starke Verhandlungsposition der Konzerne sorgt für einen harten Preiswettbewerb. Oft dulden kleine und mittelständischen Hersteller kaum tragbare Konditionen und Preise, die der Handel ihnen auferlegt, nur um bloß nicht die Listung in den Regalen zu gefährden.

Während der Lebensmitteleinzelhandel schon bei Produkten von Markenherstellern eine starke Kaufkraft besitzt, ist seine Marktmacht im Bereich der Eigenmarken noch größer. Eigenmarken sind besonders starke Konkurrenten in jenen Produktgruppen, bei denen nur kleine Unterschiede hinsichtlich spezieller Eigenschaften oder der Verpackung bestehen. Beispiele sind Kaffee, Orangensaft und Fleisch (siehe unten).

In den vergangenen Jahren kletterte der Umsatz mit Eigenmarken auf über 40 Prozent. Würden die Supermärkte und Discounter die Eigenmarken nachhaltiger produzieren, hätte dies einen positiven Effekt auf die Umwelt und die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Ländern des globalen Südens.

Doch die Realität ist eine andere: Ausbeutung zum Dumpingpreis ist in den Fabriken und auf den Plantagen Alltag. Hier setzt unsere Kampagnenarbeit an: Supermärkte müssen Verantwortung für ihre Lieferketten übernehmen!

Fleisch

Putensteak roh
Putensteak. Foto: adobe-stock: 70669321/CIR

Kaffee

Foto: Pixabay

Orangensaft

Orangensaft im Glas
Foto: Marco Fischer/CIR

Unternehmen unter Druck setzen!

Bitte unterstützen Sie unsere Kampagnenarbeit!

Um Missstände in der brasilianischen Fleischindustrie aufzudecken, dokumentieren die investigativen Journalist*innen unserer Partnerorganisation Repórter Brasil die Lage vor Ort. Wir brauchen diese Informationen, um  gemeinsam die Unternehmen unter Druck zu setzen und sie zur Einhaltung von würdigen Arbeitsbedingungen aufzufordern.

Fragen? Rufen Sie uns gerne an: +49 (0) 251 / 67 44 13 – 0

Porträt von Sandra Dusch Silva

Ich bin für Ihre Fragen da:

Sandra Dusch Silva
Referentin für nachhaltige Lieferketten und Kleidung
duschnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 030 - 41723800