Lebensmittel

Frieden säen, Krieg beenden – gemeinsame Kundgebung in Berlin

Der Krieg in der Ukraine zeigt einmal mehr, wie krisenanfällig unser globales Ernährungssystem ist. Deshalb fordern wir von der Politik konkrete Maßnahmen zur Ernährungssicherung, um Hunger sowie die Biodiversitäts- und Klimakrise solidarisch zu stoppen.

12.  April 2022

Foto: Selene Magnolia

„Die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Verschärfung der Welternährungskrise muss die Politik endlich aufrütteln“ – diesen Appell haben wir heute gemeinsam mit anderen entwicklungspolitischen, bäuerlichen und Menschenrechts-Organisationen an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir bei einer Kundgebung vor dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gerichtet. Vor einem großen Friedenssymbol aus jungen Getreidepflanzen, flankiert von zwei Traktoren, haben wir mit zivilgesellschaftlichen und bäuerlichen Vertreter*innen von Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Brot für die Welt, FIAN, INKOTA, MISEREOR und Oxfam an den Minister appelliert, sich für konkrete und global koordinierte Maßnahmen zur Ernährungssicherung einzusetzen. Grundlage bei der Bewältigung der Ernährungskrise muss das Recht auf Nahrung sein, das für alle Menschen gleichermaßen gilt.

„Angesichts des Krieges sollen nun in Brasilien indigene Gebiete im Amazonas als Abbaufläche des für die Sojaproduktion benötigten Phosphats herhalten, da der Kunstdünger aus Russland fehlt. Indigene Gemeinden und Kleinbäuer*innen werden bedroht, um die Interessen der Agrarindustrie durchzusetzen. Dies ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie das krisenanfällige, globale Ernährungssystem Mensch und Natur schädigt, um das Geschäftsmodell mächtiger Unternehmen aufrechtzuerhalten. Dabei ist die Achtung von Landrechten eine Grundvoraussetzung, um den Hunger auf der Welt erfolgreich zu bekämpfen. Die Bundesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass diese Rechte weltweit geschützt werden“, so CIR-Referent Dominik Groß.

Wir brauchen ein nachhaltiges Ernährungssystem, das auf Agrarökologie setzt

Gemeinsam mit den anderen Organisationen setzen wir darum auf die Unterstützung von Bundesminister Özdemir, wenn es darum geht, die Tierbestände und die Abhängigkeit von Futtermittelimporten zu reduzieren und die Beimischung von Agrarkraftstoffen, die aus Ölpflanzen und Getreide erzeugt werden, umgehend zu beenden. Dann steht auch genügend Getreide für die Ernährung zur Verfügung. Zudem ist mehr Engagement auf internationaler Ebene nötig, um das Recht auf Nahrung für alle zu verwirklichen. Dafür muss dringend die erforderliche Nothilfe im Bundeshaushalt gestärkt werden. Es bedarf einer globalen Antwort auf die sich verschärfende Welternährungskrise im Rahmen des Welternährungsrats. Hier werden die Betroffenen in die Entscheidungen einbezogen.

Die Antwort muss den Weg zu einem nachhaltigen und gerechten Ernährungssystem aufzeigen, das auf Agrarökologie statt auf industrielle Lebensmittelproduktion setzt. So würde Bäuerinnen und Bauern eine Zukunft geboten, der Klimakrise begegnet, die Biodiversität gestärkt und ausreichend gesundes Essen für alle produziert. Den ökologischen Folgeschäden durch Steigerung des Einsatzes von Mineraldünger und Pestiziden sowie der Nutzung von Gentechnik müsse eine deutliche Absage erteilt werden.

Hier gemeinsame Pressemitteilung herunterladen als PDF

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Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
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