Agrar

„Wir haben es satt“-Demonstration 2024 – Wir waren dabei!

Unsere Teammitglieder Dominik Groß, Anderson Sandoval, Relana Waldner und Anne Sträßer waren am 20. Januar in Berlin. Dort vertraten sie die CIR und forderten auf der „Wir haben es satt“-Demo eine nachhaltige, zukunftsfähige und faire Landwirtschaft. Anne hat den Tag für uns zusammengefasst.

Am 20. Januar 2024 sind wir mit rund 8.000 Menschen unter dem Motto „Für Höfe und Klima“ in Berlin auf die Straße gegangen. Von der Romero Initiative (CIR) sind wir zu viert vor Ort gewesen. Gemeinsam wollten wir ein starkes Zeichen setzen: gegen eine Agrarindustrie und ein Ernährungssystem, die unsere Umwelt belasten und Menschenrechte verletzen. Für soziale Gerechtigkeit.

Die Spuren der jüngsten Proteste der Bäuerinnen und Bauern waren auf der Demo deutlich spürbar. Auch wenn fast alle den Unmut der Landwirt*innen nachvollziehen können, hat das „Wir haben es satt“-Bündnis nochmals die Ablehnung gegenüber einer rechten Instrumentalisierung der Proteste betont. Statt sich von Parolen und populistischer Rhetorik vereinnahmen zu lassen, solle vielmehr die Bundesregierung erneut zum Handeln aufgefordert werden, die Agrarwende hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft zu unterstützen.

Informationsstand am Kanzleramt

Der bunte Demonstrationszug, angeführt von etwa 50 geschmückten Treckern, startete am Mittag an der SPD-Parteizentrale, passierte das Finanz- und Landwirtschaftsministerium und endete schließlich mit einer Kundgebung am Kanzleramt. Für die CIR haben wir hier einen Informationsstand aufgebaut. So konnten wir schnell mit anderen Demo-Teilnehmer*innen ins Gespräch kommen, über unsere Arbeit informieren und unsere Visionen eines global gerechten Ernährungssystems teilen. Denn unsere Ernährung und die politischen Rahmenbedingungen des Systems betreffen nicht nur die Landwirtschaft in Deutschland, sondern sie haben auch Auswirkungen beispielsweise in den Ländern unserer Partnerorganisationen in Mittelamerika und Brasilien. Zahlreiche Recherchen von uns zeigen die gravierenden Folgen des Systems auf, wie die Palmölreportage oder der Soja-Fall Agravis.

Im Anschluss an die Abschlusskundgebung sind wir zum „Fest der Agrarwende“ zur Heinrich Böll Stiftung gegangen, wo uns weiterer Input durch Workshops, Kurzfilme und Vorträge erwartete. Hier war auch das Bündnis WHES Münster präsent, um die Bedeutung kleinerer lokaler Protestaktionen im Zeichen einer Agrarwende hervorzuheben. Denn am 27. April findet in Münster die zweite lokale WHES-Demonstration statt, um die Forderungen nach einem ökologisch und sozial verträglicheren globalen Ernährungssystem, aber auch die Rolle der lokalen Politik zu unterstreichen.

Fröhliche Stimmung, starke Visionen

Mein Resümee: Die Stimmung war fröhlich, laut und bunt. Es war ermutigend zu sehen, dass neben Kritik viele starke Visionen auf Plakaten und in Redebeiträgen vertreten waren, die den zivilgesellschaftlichen Rückhalt für eine sozial-ökologische Agrarwende verdeutlichen. Jetzt gilt es, die politischen Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene zu schaffen, damit diese Umgestaltung auch Wirklichkeit wird.

Die Romero Initiative engagiert sich im Trägerkreis der „Wir-haben-es-satt“-Demo (WHES). Seit 2011 ruft das Bündnis jährlich vor der „Grünen Woche“, der weltweit größten Agrarmesse in Berlin, dazu auf, sich für eine ökologischere, zukunftsfähige und gerechtere Landwirtschaft stark zu machen. Die CIR hat zudem die lokale WHES-Demonstration im vergangenen Jahr in Münster mitbegründet.







Ansprechpartner_Dominik_Gross

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
grossnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-43