Klimagerechtigkeit

Extremwetterereignisse in Deutschland und Mittelamerika zeigen: Wir brauchen eine Klimaregierung!

Christliche Initiative Romero fordert von Ampelkoalition mehr Einsatz für globale Klimagerechtigkeit

Pressemitteilung vom 28. Oktober 2021

Zerstörte Straßen und Häuser nach den Tropenstürmen Eta und Iota in Valle de la Sula, Honduras.

Zerstörte Straßen und Häuser nach den Tropenstürmen Eta und Iota in Valle de la Sula, Honduras.
Foto: Henrry/adobestock.com

Zum Start der Koalitionsverhandlungen fordert die entwicklungspolitische Organisation Christliche Initiative Romero (CIR), dass die nächste Bundesregierung ihre gesamte Politik auf wirksamen und ambitionierten Klimaschutz ausrichtet. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Extremwettereignissen im Globalen Süden wie in Deutschland muss Deutschland endlich auch für mitverursachte klimabedingte Schäden und Verluste im Ausland aufkommen.

Tropensturm-Betroffene in Mittelamerika im Stich gelassen

Die Häufigkeit von Extremwettereignissen in Mittelamerika ist seit 1930 von einem Ereignis alle zehn Jahre auf mehr als zehn Ereignisse pro Jahr gestiegen. Ein Jahr nachdem die Tropenstürme Eta und Iota in der Region hunderte Menschenleben kosteten und ganze Landstriche zerstörten, stehen dort viele Menschen noch immer vor dem Nichts: „Die Situation in den betroffenen Gebieten in Honduras ist heute schlimmer als im November 2020. Es wurde praktisch nichts repariert oder saniert. Es fehlt an Nahrung, Wasser, Unterkünften und Zugang zu Gesundheitsversorgung“, sagt Jerónimo Carranza, Mitarbeiter der honduranischen Nichtregierungsorganisation ERIC.

Obwohl Mittelamerika selbst nur einen geringen Anteil an den globalen CO2-Emissionen hat, die die Klimakrise befeuern, gehören Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua zu den Ländern mit dem höchsten Risiko für Naturkatastrophen. Deutschland hingegen belegt Platz 4 unter den Ländern mit den höchsten historischen Treibhausgasemissionen, kommt aber seiner Verantwortung als Verursacherstaat nicht nach.

Kurswechsel in der Klimapolitik nötig

In Deutschland haben Bund und Länder den Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe im Sommer mit Milliardenhilfen gefördert. Die Betroffenen vergleichbarer Extremwetterereignisse in Mittelamerika, die ebenso auf Unterstützung angewiesen sind, werden dagegen im Stich gelassen“, kritisiert Celia Meienburg, CIR-Referentin für Klimagerechtigkeit. „Wir richten daher einen dringenden Appell an die neue Bundesregierung, sich für mehr globale Klimagerechtigkeit einzusetzen! Das kann nur erreicht werden, wenn Deutschland als Verursacherstaat seine Emissionen drastisch senkt und gleichzeitig stark betroffene Länder des Globalen Südens bei der Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste unterstützt“, sagt Meienburg.

Foto: CIR/Miriam Instenberg

Ich bin für Ihre Fragen da:

Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
kirtznoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-49

Weitere Pressemitteilungen

Mehr zu Klimagerechtigkeit