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Spekulatius im Test: Problem Palmöl – Nachhaltigkeit geht anders

Die Romero Initiative (CIR) hat zehn Gewürzspekulatius auf ihre Nachhaltigkeit geprüft – mit ernüchterndem Ergebnis. Kein Produkt erfüllt hohe ökologische und soziale Standards, in allen steckt problematisches Palmöl.

Pressemitteilung vom 10. November 2025

Die Romero Initiative (CIR) hat zehn Gewürzspekulatius-Produkte auf ihre Nachhaltigkeit geprüft – mit ernüchterndem Ergebnis: Kein einziger Keks erfüllt höchste ökologische und soziale Standards. In allen getesteten Sorten, darunter Produkte von EDEKA, Bahlsen und Coppenrath Feingebäck, wird Butter durch billiges Palmöl ersetzt.

Das ist problematisch für alle, die bewusst und nachhaltig einkaufen möchten. Denn in den Anbauländern in Lateinamerika und Asien ist die Palmölproduktion häufig mit Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung und Regenwaldzerstörung verbunden.

RSPO-Siegel reicht nicht aus

„Alle Produkte tragen zwar ein RSPO-Zertifikat, doch dessen Kriterien sind zu schwach“, sagt Dominik Groß, CIR-Referent für Menschenrechte in Agrarlieferketten. „Monokulturen, Pestizideinsatz und sogar Menschenrechtsverletzungen kommen auch auf zertifizierten Plantagen vor.“ Das RSPO-Siegel sei daher kein Garant für Nachhaltigkeit.

Auch das EU-Bio-Siegel, das einige der getesteten Spekulatiussorten zusätzlich tragen, biete wenig Aussagekraft über soziale Risiken in der Palmölproduktion. Selbst der bestbewertete Keks, der dmBio Mini Dinkel Spekulatius, erreicht nur Mittelmaß.

Transparenz bleibt Mangelware

Nur dm kann die Herkunft des im Spekulatius verwendeten Palmöls vollständig bis zur Ölmühle zurückverfolgen. Bei allen anderen Herstellern bleibt unklar, woher der Rohstoff stammt. Ab Ende 2025 fordert jedoch die neue EU-Entwaldungsverordnung eine lückenlose Rückverfolgbarkeit bis zur Anbaufläche – ein Ziel, das derzeit kaum ein Unternehmen erfüllt.

Die Romero Initiative (CIR) fordert die Hersteller auf, nachzubessern und Verantwortung zu übernehmen. „Lieferketten müssen fairer, transparenter und umweltfreundlicher werden – durch strengere Zertifizierungen, Offenlegung der Herkunft und palmölfreie Alternativen“, betont Dominik Groß.

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Ansprechpartner_Dominik_Gross

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
grossnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-43