Öffentliche Beschaffung

Berliner Schulessen
in Zukunft fair

Ausschreibung für Schulverpflegung enthält erstmals Kriterien des Fairen Handels

Pressemitteilung vom 16. Januar 2019

Die Berliner Bezirke suchen in einer aktuellen Ausschreibung Cateringunternehmen für die Schulverpflegung ab Sommer 2020. Dabei gilt erstmals für die etwa 165.000 Mittagessen pro Tag: Ananas, Reis und Bananen müssen aus fairem Handel stammen.

„Das ist ein wichtiger Schritt zur Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten, zu der sich Berlin längst in zahlreichen Beschlüssen verpflichtet hat. Wir freuen uns sehr, dass durch eine erfolgreiche 2-jährige Kooperation mit dem Bezirksamt Friedrichshain Kreuzberg nun endlich eine Ausschreibung nach Fairhandels-Kriterien steht!“, resümiert Tabitha Triphaus, Referentin für sozial verantwortliche Beschaffung bei der Christlichen Initiative Romero e.V..

Die Öffentliche Hand als einflußreiche Konsumentin

Die Berliner Verwaltung hat mit einem geschätzten Einkaufsvolumen von 30 Tonnen Reis und fast einer halben Million Bananen pro Monat für das Schulessen einen großen Hebel auf dem Markt für sozial verantwortlich produzierte Lebensmittel. „Wir gehen davon aus, dass durch diese immense Nachfrage das Angebot wächst – und davon profitieren auch andere Unternehmen in der Gemeinschaftsverpflegung, die faire Produkte in Großgebinden einkaufen möchten. So wirkt sich öffentliche Beschaffung auf die ganze Gesellschaft aus. Weitere Kommunen sollten diesem Beispiel folgen.“, rät Tabitha Triphaus, die Berlin bei der Aufnahme der sozialen Kriterien in die Ausschreibung beriet.

Auch Bund und Länder könnten für öffentliche Kantinen, Kitas und Krankenhäuser fair einkaufen und sich so in den Lieferketten für existenzsichernde Löhne, Einhaltung von Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gewerkschaftsfreiheit und Umweltschutz einsetzen.

Schlüssel zum Erfolg waren bei diesem Pionierprojekt ein Bieterdialog im August 2019, der auch Cateringunternehmen und Großhandel mit ins Boot holte, sowie die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die von der Christlichen Initiative Romero (CIR) vertreten wurde.

Die CIR steht auch weiteren öffentlichen Beschaffungsstellen gerne beratend zur Seite und hat zu diesem Zweck einen Praxisleitfaden für Bund, Länder und Kommunen zur sozial verantwortlichen Beschaffung von Lebensmitteln veröffentlicht.

Foto: Maren Kuiter

Ich bin für Ihre Fragen da:

Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten, öffentliche Beschaffung
kamppeternoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-61

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