Menschenrechte

Ausbeutung von Mensch und Umwelt für die Palmöl-Produktion

Betroffene aus Guatemala berichten im Video über ein „Modell des Todes“ und dessen Folgen

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In Guatemala werden Menschen und Natur für die Produktion von Palmöl rücksichtslos ausgebeutet. Das mittelamerikanische Land ist in den letzten Jahren immer mehr ins Blickfeld von Palmöl-produzierenden Unternehmen gerückt. Der Anbau ist auf schnellen Profit ausgerichtet. Mit verheerenden Folgen z.B. für die Trinkwasserversorgung der ländlichen Bevölkerung. Im Video „Ein Modell des Todes“ der Romero Initiative (CIR) berichten Betroffene davon. Aktivist*innen und Betroffene aus unserem Partnerland Guatemala erzählen, dass ihnen die Unternehmen buchstäblich das Wasser abgraben, um Palmöl u.a. für den deutschen Markt zu produzieren. „Wir wollen nur, dass sie uns als indigene Völker respektieren“, fordert der Aktivist Ángel Quib Tiul.

Unterernährung, Krankheiten und Migration

Die Interviews verdeutlichen, dass auch Einzelhandelsunternehmen wie EDEKA Menschenrechte und Umweltstandards schon bei der Rohstoffherstellung umsetzen müssen. Die Unternehmen in der Lieferkette sind ihrer Verantwortung im Rahmen freiwilliger Initiativen wie dem Roundtable on Sustainable Palmoil (RSPO) bisher nicht ausreichend nachgekommen. Für die betroffenen Menschen in Guatemala hat diese Verantwortungslosigkeit ganz konkrete Folgen: Sie berichten von Unterernährung, Krankheiten und der Entscheidung zur Migration, weil ihre Lebensqualität dermaßen unter den Folgen der Palmöl-Produktion leidet.

Deutsche Unternehmen, die Palmöl beziehen, in der Pflicht

Aus den Interviews geht hervor, dass die betroffenen Menschen nicht nur den Staat und die Unternehmen in Guatemala in der Verantwortung sehen. Sie fordern auch, dass Akteur*innen in Ländern wie Deutschland, in denen das Palmöl in großen Mengen verwendet wird, wirksame Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung ergreifen.

Das Video entstand 2020 in Zusammenarbeit mit der CIR-Partnerorganisation Colectivo Madre Selva, die sich für Gemeinden einsetzt, in denen Menschenrechte durch Großprojekte wie Monokulturen, Minen und Staudämme verletzt werden. Die Organisation führte die Interviews im Oktober 2020 mit Aktivist*innen in den Departments Alta Verapaz und Petén im Nordosten Guatemalas. Die befragten Personen fühlen sich indigenen Gruppen zugehörig. Sie verteidigen die kulturellen Vorstellungen der Indigenen von harmonischen Verbindungen zwischen Menschen und Natur, die sie durch die Plantagenbetreiber massiv gestört sehen.

Porträt von Christian Wimberger

Ich bin für Ihre Fragen da:

Christian Wimberger
Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung, Guatemala
wimbergernoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-21