Würdige Arbeit

Die Westfälischen Nachrichten (WN), eine lokale Tageszeitung aus Münster, unterstützen jährlich zu Weihnachten drei bis vier Münsteraner Organisationen beim Spenden sammeln. 2022 haben wir uns als Romero Initiative (CIR) beworben und wurden ausgewählt. Unser Ziel war, mit der Teilnahme an der Aktion Näher*innen in Maquilas besser unterstützen zu können. Nun sind wir von der Spendensumme begeistert, die die Aktion ergeben hat: Mindestens 52.615,75 EUR (Stand Februar) sind bei uns eingegangen. Wir bedanken uns und planen nun, wie wir das Geld am besten für unsere Partnerorganisationen einsetzen.

Näher*innen in einer Maquila in Nicaragua. Foto: CIR

Die Spendensumme bietet viele neue Möglichkeiten zur Unterstützung von Näher*innen in den mittelamerikanischen Textilfabriken, den sogenannten Maquilas. Die Arbeit in den Textil-Maquilas ist körperlich anstrengend und gekennzeichnet durch den permanenten Druck, eine sehr hohe Stückzahl an Kleidungsstücken fertigen zu müssen – bei schlechter Bezahlung. Die Rechte der Arbeitnehmer*innen zu Arbeits- und Überstunden, zum Umgang mit Krankheit oder Renten- und Entschädigungszahlungen werden oftmals missachtet.

Unterstützung der Näherinnen ist wichtiger denn je

CIR-Referent Maik Pflaum (Bereichsleitung Ausland und Referent für El Salvador) war im November 2022 auf Projektreise in El Salvador und hat sich mit unseren Partner*innen getroffen. Vor Ort wurde erneut klar: Die Corona-Pandemie hat noch immer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Eine Förderung von Arbeitsrechten in den Maquilas und der betroffenen Näher*innen ist wichtiger denn je! Wegen der Pandemie wurden Nähfabriken geschlossen, weil die Aufträge nachgelassen haben. Es gingen tausende Arbeitsplätze in Mittelamerika verloren. Das schwächt die Positionen der Arbeiter*innen zusätzlich. Umso wichtiger sind Schulungen zu Arbeitsrecht und die finanzielle Unterstützung, wenn z.B. Löhne und Abfindungen nicht gezahlt werden.

All dies können wir dank der Spenden ermöglichen. Herzlichen Dank an die Zeitung und an alle Spender*innen!

Konkret ermöglichen die Spenden der WN-Leser*innen zum Beispiel, dass wir unsere Partnerorganisation SITRASACOSI, eine kleine Gewerkschaft für Maquila-Arbeiter*innen, auch in 2023 unterstützen können. „Bislang war unklar, ob wir die Gewerkschaft im neuen Jahr wieder unterstützen können. Dank der Spenden der WN-Leser*innen können wir nun auch in 2023 zwei halbe Stellen für SITRASACOSI finanzieren. Ich freue mich sehr, dass ihr Einsatz für Arbeiter*innen, gegen Ausbeutung, Diskriminierung und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz weitergehen kann!“, sagt CIR-Referent Maik Pflaum. Für die Gewerkschaft, die bisher mit sehr alten PCs arbeiten musste, können nun auch zwei Laptops angeschafft werden, welche flexibleres Arbeiten ermöglichen.